Welches Brennmaterial ist das Richtige?
Die Entscheidung sollte vor dem Kauf eines Ofens gefallen sein. Denn nicht jeder Kaminofen ist für Holzpellets ausgelegt. Die Vorteile von Pellets liegen dabei klar auf der Hand: Sie bieten ein besseres Heizergebnis, sind einfacher zu Lagern als Holzscheite und die Bestandteile sind genormt. Außerdem ist ein moderner Pelletofen häufig mit moderner Technik ausgestattet und kann so auf bestimmte Temperaturen und Uhrzeiten eingestellt werden. Hinzu kommt, sie besitzen oft einen sehr viel höheren Wirkungsgrad als einfache Kaminofen. Das hat natürlich seinen Preis.
Modelle für Pellets sind meist teurer und sie benötigen einen Stromanschluss damit alles reguliert werden kann. Nachteilig empfinden einige den Verbrennungsprozess von Pellets, der nicht zu vergleichen ist mit dem knisternden Feuer beim Verbrennen eines Holzscheits.
Der einfache Kaminofen ist meist günstiger in der Anschaffung und komplett unabhängig von Strom oder sonstiger Haustechnik. Hybrid Modelle können sowohl Holzscheite als auch Pellets verbrennen, sind aber nochmal sehr viel teurer in der Anschaffung.
Gibt es Kamine ohne Schornstein?
Ein herkömmlicher Kamin für Holz benötigt natürlich einen Schornstein. Eine Alternative für Mietwohnungen oder Häuser ohne Schornstein kann ein sogenannter Elektrokamin sein. Dieser heizt den Aufstellraum wie ein Heizlüfter auf und sorgt für ein täuschend echtes Holzfeuer. Für den Anschluss wird zumeist nur eine Steckdose benötigt. Ein Nachteil sind die zum Teil hohen Betriebskosten, die beim Beheizen entstehen.
Eine weitere Möglichkeit sind sogenannten Gel- oder Ethanol-Kamine, die auch ohne Schornstein funktionieren. Diese verbrennen ein Gemisch aus natürlichen Alkoholen und erzeugen so ein Flammenbild. Leider erzeugen die Modelle kaum eine Heizwirkung und die Raumluft wird stark belastet, sodass immer gut gelüftet werden muss. Außerdem geht von dieser Art des Kamins eine erhöhte Brandgefahr aus. Die Stiftung Warentest empfiehlt beim Kauf eines solchen Kamins auf die noch junge DIN 16647 zu achten.
Wie sollte bei dem Aufstellort beachtet werden?
Der Kaminofen muss auf einem feuerfesten Untergrund stehen, was bei Teppich oder Holzböden oft nicht einfach geht. In solchen Fällen muss eine feuerfeste Bodenplatte als Standort dienen. Diese muss mindestes 30 cm an den Seiten und 50 cm bei geöffneter Kamintür nach vorne überragen. Außerdem müssen die Mindestabstände zu brennbaren Bauteilen eingehalten werden. Je nach Ofen können sich diese Maße unterscheiden. Achten Sie dabei auf die Herstellerangaben.
Welche Genehmigungen sind wichtig?
Nicht jeder Kaminofen darf überall betrieben werden. Um in Deutschland einen Ofen im Innenraum zu betreiben, müssen die Vorschriften der Bundesimmissionsschutzverordnungen (BImSchV) beachtet werden. Dabei gibt es Vorschriften für den Ofen selbst, das Rauchrohr, das Verbindungsstück zwischen Kamin und Rauchfang sowie die Schornsteinmündung inkl. Rauchabzug und der Aufstellraum.
Zu beachten ist aber: Die BImSchV ist nicht unbedingt die einzige Verordnung auf die geachtet werden muss. Je nach Ort können regional unterschiedliche Auflagen bestehen. Der zuständige Bezirksschornsteinfeger ist dafür der richtige Ansprechpartner. Wichtig ist außerdem: ein Kamin muss ein CE-Zeichen besitzen sowie und die europäische Norm EN 13240 (entspricht der deutschen Kaminofennorm DIN 18891) erfüllen.
Achten Sie beim Erwerb des Ofens auf die Erfüllung der BImSchV Stufe 2. Damit sollten Sie auf der sicheren Seite sein. Zumindest was das Ofenmodell angeht.
Wird ein Schornsteinfeger bei Inbetriebnahme benötigt?
Ja. Vor der ersten Nutzung muss der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger den Kaminofen und die Abgasanlage baurechtlich abnehmen. Den richtigen Ansprechpartner finden Sie auf der Seite des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks.
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