AUKEY Dashcam

© AUKEY – Dashcam von AUKEY

Dashcams sind im Grunde genommen Kameras, die sich im Inneren von Autos befinden und dort den Verkehr vor und gegebenenfalls hinter dem Auto filmen können. Das Wort setzt sich aus den Teilen Dash vom englischen „dashboard“ (Armaturenbrett) und „cam“, welches wenig verwunderlich für das Wort Kamera steht, zusammen.

Der Verwendungsgrund hierfür ist simpel – im Falle eines Unfalles soll die Dashcam als Beweismittel dienen. Doch eine recht unübersichtliche Rechtslage sorgt dafür, dass die Dashcam noch nicht, wie es in anderen Ländern üblich ist, in einem Großteil der Autos vorkommt.

Dabei ist auch auf dem inländischen Markt ein breites Spektrum an Produkten vorhanden, auf dem sich private Nutzer bedienen können. Aufschluss darüber, welche Produkte der Markt bietet und welche Möglichkeiten Dashcams erschaffen, werden in der Folge ausführlich dargestellt.

Wie funktioniert eine Dashcam?

Auf den ersten Blick ist die Funktionsweise schnell erklärt. Nutzer können die Dashcams im Inneren des Fahrzeugs anbringen, diese zeichnen dann das Geschehen entsprechend auf. Doch im Detail reicht die Funktionsweise natürlich etwas weiter und auch die preislichen Unterschiede werden schnell verständlich.

Eine wichtige Funktion, die hervorgehoben werden muss und Dashcams so einzigartig macht, umfasst die Datenspeicherung. Der Grund ist recht naheliegend, immerhin speichern Dashcams enorm große Datenmengen. Allerdings ist jeder Speicherplatz limitiert und kann nicht ins Unermessliche ausgeschöpft werden.

Daher ist eine Funktionsweise eingebaut, die stetig die aufgezeichneten Daten in einer Art Kreislauf überschreibt und somit immer nur die zuletzt aufgezeichneten Momente abspeichert.

Das ist aber bei weitem kein Manko, da die gespeicherten Daten auch dann noch ein gutes Stück zurückreichen und gleichzeitig, im Falle eines Unfalls oder ähnlicher Vorfälle, die entsprechenden Daten auch dauerhaft gesichert werden können. Auch rechtlich ist dieser Kreislauf wichtig.

Ist die Zulässigkeit vor Gericht bestätigt?

Der wohl wichtigste Grund für die weiterhin sehr begrenzte Nutzung von Dashcams in Deutschland liegt in der Rechtslage verortet. Diese ist nicht nur uneinheitlich, sondern bewegt sich zwischen zwei Grenzen, die individuell in jedem Fall bestimmt werden. Es geht in erster Linie um die Verwendbarkeit der Aufnahmen vor Gericht, sollte es zu Unfällen kommen.

Das Problem hierbei ist immer wieder das Datenschutzrecht, welches die persönlichen Daten schützen soll. Daher wird vor Gericht häufig abgewogen ob die Aufnahmen als Beweis zulässig sind. Das Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2018 (Urteil. v. 15.05.2018, Az. VI ZR 233/17) sprach sich aber zugunsten der Dashcams als Beweismittel aus.

Fazit: Insgesamt stehen daher die Chancen, die Dashcam als Beweismittel nutzen zu können, inzwischen ausgesprochen gut.

Welche Ausstattungsmerkmale sind wichtig?

Bildqualität

Weitwinkel-Kamera von AUKEYDa Dashcams ganz besondere Ansprüche an das Aufzeichnen haben, gibt es in Sachen Bildqualität einige Unterschiede. In erster Linie ist dabei natürlich die Auflösung zu erwähnen. Diese liegt inzwischen bei allen Modellen, die etwas auf sich halten, bei mindestens einer Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel und 60 Bildern pro Sekunde.

Bei noch besseren Kameras kann die Auflösung deutlich steigen. Mit bis hin zur modernen 4K-Auflösung werden inzwischen Dashcams zu erschwinglichen Preisen angeboten. Die Details in diesen Bildaufnahmen sind dann entsprechend hoch und können im Schadensfall entscheidende Beweise liefern.

Generell sind die zuvor erwähnten Bilder pro Sekunde, zu beachten, da sie dafür sorgen, dass sämtliche Inhalte richtig aufgezeichnet werden. Besonders das Aufzeichnen von Kennzeichen leidet häufig unter einem zu geringen FPS-Wert, weshalb ein Wert von 60 FPS unbedingt angestrebt werden sollte.

Ein dritter Faktor, der in Sachen Bildqualität einspielt, umfasst die Objektivweite. So kann es beispielsweise sinnvoll sein, auf eine Weitwinkel-Dashcam zurückzugreifen, da diese noch umfangreichere Bilder einfängt.

Tag- und Nachtsicht

Wer schon einmal versucht hat mit einer Kamera Fotos bei Nacht zu machen, wird verstehen warum es so wichtig ist eine Dashcam zu wählen, die hier bestens ausgestattet ist. So schaffen es bessere Dashcams sich automatisch auf wechselnde Lichtverhältnisse einzustellen und verfügen über entsprechende Modi.

Das Display

Generell gibt es in Bezug auf die Displays der Dashcams zwei Varianten. Die naheliegende Variante verfügt über ein Display, da dieser unmittelbar anzeigt, was die Kamera aufzeichnet. So ist quasi ein Monitor mit einem leicht veränderten Betrachtungswinkel im Fahrzeug vorhanden. Auch wichtige Einstellungen können direkt eingesehen und einfach verwaltet werden.

Die Variante, die nicht über entsprechende Bildschirme verfügt, funktioniert etwas abgewandelt. So gibt es eine Funkverbindung, die in der Regel über ein eingebautes WLAN-Netz hin zum Smartphone aufgebaut werden kann.

Über entsprechende Apps ist die Steuerung der Dashcam dabei möglich und gleichzeitig wird auch etwas Platz im Innenraum des Fahrzeugs gespart sowie die Frontscheibe etwas weniger blockiert. Dafür sind solche Varianten natürlich vom Smartphone abhängig.

Sensoren zur Bewegungserkennung

Die Hersteller von Dashcams greifen auf eine große Bandbreite an Sensoren zurück, die für einen besseren Gebrauch der Kameras sorgen sollen. Der bekannteste Sensor ist dabei der G-Sensor. Das Prinzip ist recht einfach: Der Sensor zeichnet die Bewegung des Fahrzeugs auf und abrupte Veränderungen werden als potentieller Unfall oder potentielle Gefahrensituation bewertet.

Die Folge ist dann, dass ein bestimmter Abschnitt der aufgezeichneten Dateien speziell markiert wird. Markierte Dateien werden in der Folge nicht mehr überschrieben und gespeichert. Der Modus ist heutzutage aber nur noch bei sehr langen Fahrten oder kleinen Speicherkapazitäten tatsächlich nötig. Daher kann der G-Sensor durchaus hilfreich sein, muss aber häufig nicht genutzt werden.

Parkraumüberwachung

Die Funktion der Parkraumüberwachung sollte keinesfalls mit der für Autos typischen Funktion der Einparkhilfe verwechselt werden. Dashcams, die über eine solche Funktion verfügen, zielen viel mehr darauf ab, während das Auto geparkt ist für eine entsprechende Überwachung zu sorgen.

Abgefahrene Spiegel oder eine verkratzte Karosserie können in der Folge deutlich besser aufgeklärt werden, das Beweismaterial der Dashcams hilft dabei. Hierbei gibt es mehrere Umsetzungsmöglichkeiten, da das Auto natürlich von möglichst vielen Seiten überwacht werden sollte.

Besonders weitläufige Breitwinkelkameras können hier schon gute Ergebnisse liefern, Dashcams, die über eine Vorder- und Rückansicht verfügen, bieten aber noch bessere Auskunft.

GPS-Sensoren tracken die Strecke

Etwas abgewandelte Bewegungssensoren gibt es in der Form von GPS-Sensoren. Solche Sensoren sind weniger für den laufenden Verkehr und die laufende Aufnahme entscheidend. Vielmehr werden die GPS-Daten parallel gesammelt und mit den Videomaterialien verknüpft. Gemeinsam mit Daten wie der Uhrzeit oder dem aktuellen Datum können somit umfangreiche und aufschlussreiche Videodateien entstehen.

Befestigung

Dashcam Befestigung von JSDTUGenerell suggeriert der Name Dashcam bereits, dass die Kameras am Armaturenbrett im unteren Bereich der Frontscheibe angebracht werden. Das ist bei einigen Kameras auch genauso vorgesehen, da hier das Sichtbild sehr wenig beeinflusst wird.

Dafür ist der Winkel etwas niedriger, was in einigen Fällen problematisch sein kann, meistens aber kein Problem darstellt. Eine andere Variante sorgt für die Befestigung der Dashcams im Bereich der Windschutzscheibe mit einem klassischen Saugnapf, der von Navigationsgeräten bekannt ist.

Besonders praktisch ist hier dann die Befestigung unmittelbar vor dem Innenspiegel, besonders dann, wenn die Dashcam über keinen eigenen Monitor verfügt. Das Sichtfeld wird bei dieser Befestigung somit nicht weiter beeinflusst.

Speicherkartenslot

Speicherkartenslots sind heutzutage der überwiegende Standard bei den Dashcams, interne Speicherkapazitäten gibt es im Grunde genommen nicht. Allerdings gibt es technisch einige Unterschiede bei den Slots. Hier ist natürlich einerseits die Größe zu nennen.

Der Standard ist hierbei die herkömmliche SD-Speicherkarte, welche die größten und besten Speicherkapazitäten ermöglicht. Daher ist die Betrachtung der Geschwindigkeit des Speicherkartenslots etwas entscheidender.

Während die Lesegeschwindigkeit weitestgehend irrelevant ist, spielt die Schreibgeschwindigkeit eine Rolle. Hier geht es besonders um die schnelle und zuverlässige Datenverarbeitung. Auch die Kompatibilität mit der gewählten Speicherkarte ist wichtig.

Generell ist die Class10 Speicherkartengeschwindigkeit für das Speichern von Filmaufnahmen am besten geeignet und auch die Dashcam sollte eine ähnlich hohe Geschwindigkeit bereitstellen, damit die Daten problemlos verarbeitet werden können.

Stromversorgung

Während des Fahrbetriebs können besonders Zigarettenanzünder und in neueren Fahrzeugen auch die USB-Anschlüsse zur Stromversorgung dienen und somit für eine dauerhafte Stromversorgung sorgen. Soll auch im hinteren Fahrzeugabschnitt eine Dashcam installiert werden, wird es etwas aufwändiger.

So müssen die Kabel entsprechend durch das Auto verlegt werden, sie versorgen und verbinden auch die hintere Kamera. Es gibt darüber hinaus auch Kameras, die mit einem Akku versorgt sind, der im angeschlossenen Betrieb aufgeladen wird und ansonsten auch ohne diesen Betrieb das Funktionieren der Kamera ermöglicht. Weiterführend muss beim Einbau immer die Parkraumüberwachung beachtet werden.

Bei falschem Anschluss kann ganz schnell am nächsten Morgen eine geleerte Autobatterie warten. Im besten Fall ist der Anschluss über das so genannte Dauerplus möglich, das in vielen Autos inzwischen verbaut ist. Dabei handelt es sich um einen Schutz, der die Batterie niemals vollständig leert und dennoch den Gebrauch entsprechender Geräte beim Parken ermöglicht.

Welche Hersteller sind beliebt?

Rollei

Das deutsche Unternehmen Rollei weist eine eindrucksvolle Geschichte und eine breite Produktpalette auf. Bei beidem ist das Thema Filmen zentral. Gegründet im Jahr 1920 gehören heute allerlei Kameras zur Produktpalette – dementsprechend auch Dashcams. Die angebotenen Dashcams gehören zur Mittelklasse und bieten verschiedene Ausstattungen.

Aiptek

Der Ursprung von Aiptek liegt in Taiwan, inzwischen gibt es aber auch internationale Ausläufer, die bis nach Deutschland reichen. Während das Unternehmen sich hauptsächlich auf Projektoren spezialisiert, gehören die Dashcams inzwischen ebenfalls zur Produktpalette. Die Ausführungen reichen von hochauflösenden Kameras bis hin zu den erwähnten Front- und Rückscheibensystemen.

Transcend

Dass sich mit dem taiwanesischen Unternehmen Transcend ein Spezialist für Speichermedien ebenfalls auf Dashcams spezialisiert hat, ist wenig verwunderlich. So gehören verschiedene Kameraausführungen zur Produktpalette und ebenfalls die von der richtigen Speicherfunktion abhängigen Dashcams.

Gibt es Dashcams für Fahrräder und Motorräder?

Fahrrad-Dashcam von RideyeDer Straßenverkehr besteht selbstverständlich nicht nur aus Kraftfahrzeugen, die über vier oder mehr Räder verfügen, sondern wird auch durch kleinere Fahrzeuge geprägt. Dass sich auch solche Nutzer rechtlich absichern möchten, ist klar, die Ansprüche an entsprechende Dashcams sind aber dementsprechend angepasst. Gemeint sind in erster Linie Motorräder und Fahrräder, aber auch andere Fahrzeuge.

Die Liste der spezifischen Ansprüche ist lang und umfasst neben Regenfeste und der Anbringung auch noch die Stromversorgung. Dementsprechend ist der Markt klein und Nutzer greifen in der Regel auf Actionkameras zurück, die beispielsweise über entsprechende Halterungen am Helm angebracht werden. Das klassische Prinzip der Dashcams wird dabei aber umgangen.

Was gibt es im Ausland zu beachten?

Fast schon berühmt ist Russland für Dashcam Videos, die stetig auftauchen und den Alltag auf russischen Straßen aufzeigen. Doch nicht in allen Ländern ist die Dashcam so weit verbreitet und in vielen ist die Rechtslage ähnlich kompliziert oder sogar noch strenger als in Deutschland. Besonders das europäische Ausland ist hierbei erwähnenswert.

So ist es in Österreich beispielsweise nur mit Genehmigung erlaubt die Dashcam zu nutzen. In Belgien, der Schweiz, Portugal und Luxemburg ist der Gebrauch vollständig untersagt. In weiteren europäischen Ländern können darüber hinaus noch weitere Regeln vorliegen, wie beispielsweise eine Pflicht dahingehend, die Aufnahmen schnell zu löschen oder andere Unfallbeteiligte entsprechend zu informieren.

Bitte beachten: Vor der Reise ins Ausland sollten alle benötigten Informationen – beispielsweise vom ADAC oder anderen Plattformen – eingeholt werden, um kostenintensive Vergehen zu verhindern.

Abschließende Fragen zum Thema

Darf die Polizei meine Dashcam beschlagnahmen?

Ja, die Polizei hat mit dem neuen Rechtsurteil die Möglichkeit zumindest das Video zu beschlagnahmen und in der Folge kann das Video auch gegen die aufzeichnende Person genutzt werden.

Handy als Dashcam nutzen – Geht das?

Technisch ist das Nutzen des Smartphones als Dashcam theoretisch sogar schon möglich, indem ganz einfach mit der Hilfe einer Halterung aus der Windschutzscheibe gefilmt wird. Das geht aber mit großen Datenmengen einher, verstößt durch das dauerhafte Speichern gegen das Datenschutzrecht und belastet den Akku natürlich immens.

Daher ist die dauerhafte Stromversorgung fast unumgänglich. Spezielle Apps umgehen darüber hinaus die Datenprobleme und schaffen somit die üblichen selbstlöschenden Speicherfunktionen, die auch die Dashcam ausmachen.

Wo befestigt man die Dashcam am besten?

Die optimale Befestigung ist Geschmackssache und abhängig vom Fahrzeug. Generell sollte die Kamera möglichst mittig angebracht werden. Im oberen Bereich der Windschutzscheibe bietet sich hierfür der Innenspiegel an, der verhindert, dass die Sicht weiter eingegrenzt wird.

Störend können hierbei allerdings die herunterhängenden Kabel sein. Diese fallen bei einer niedrigeren Befestigung nicht an, allerdings ist die Übersicht der Kamera etwas anders und eingeschränkter. Bei einigen Fahrzeugen mit langer oder hoher Motorhaube kann es ebenfalls zu Einschränkungen kommen.

Gibt es Dashcams mit Front- und Heckkamera?

Ja, entsprechende Varianten verfügen streng genommen über zwei einzelne Kameras, die über geschickt verlegte Kabel verbunden werden und somit in beide Richtungen aufzeichnen können.

Maik Rowinski

Maik Rowinski, Chefredakteur

Maik ist einer der Gründer dieses Projekts und als Chefredakteur ein Teil dieses Teams. Als gelernter Anlagenmechaniker, Technik-Nerd und passionierter Heimwerker ist Maik unser Experte für die Rubriken Elektronik, Baumarkt und Freizeit.