Vertikutierer von Bosch

© Bosch / Vertikutierer von Bosch bei der Entleerung

Um den Rasen schön und vor allem gesund zu erhalten, sollte er zweimal pro Jahr vertikutiert werden. Im Laufe der Zeit bildet sich eine verfilzte Schicht aus Moos, abgestorbenen Wurzeln und Unkraut, die dem Rasen die Luft zum Gedeihen raubt. Vertikutieren befreit den Rasen und macht den Boden aufnahmefähiger für Wasser und lebensnotwendige Nährstoffe.

Vorher sollte man allerdings einige Arbeiten erledigen. Beginnt der Rasen im Frühjahr auszutreiben, ist die richtige Zeit für die erste Düngung gekommen. Etwa ein bis zwei Wochen später mäht man die Rasenfläche auf etwa vier Zentimeter Wuchshöhe ab und düngt erneut. Nach weiteren zwei Wochen wird der Rasen wieder gemäht und danach sollte das Vertikutieren erfolgen.

Welche Art von Vertikutierer benötigt man?

Funktionsweise vom VertikutiererWie bei Rasenmähern gibt es auch bei Vertikutierern unterschiedliche Typen. Generell arbeiten die Geräte nach dem gleichen Prinzip: An einer Walze im Gerät befinden sich senkrecht rotierende Messer, die in die Grasnarbe eindringen, um dann Filz, abgestorbene Wurzeln und Moos zu entfernen.

Handvertikutierer

Ein Handvertikutierer eignet sich eher für kleine Flächen, weil das Schieben des Gerätes ziemlich anstrengend ist. Die Schneidmesser sitzen mit einem Abstand von nur wenigen Zentimetern auf der Walze des Gerätes.

Zu den Vorteilen eines Handvertikutierers zählen die geringen Anschaffungskosten und seine Geräuschlosigkeit. Nachteilig ist, dass er nur für kleine Rasenflächen geeignet ist und hohe Kraftanstrengungen vonnöten sind.

Elektrovertikutierer

Bei mittleren bis größeren Rasenflächen sollte man zu einem Elektrovertikutierer greifen, der seine Energie aus der Steckdose bezieht. Ein solches Modell ist zwar teurer als das handbetriebene Pendant, aber immer noch deutlich günstiger als die mit Benzin betriebenen Modelle.

Zu den Vorteilen eines Elektrovertikutierers zählen seine geringe Lautstärke und sein für größere Flächen geeigneter Elektromotor. Nachteilig ist, dass meistens keine große Schnitttiefe eingestellt werden kann, da das die Motoren schlicht und einfach nicht schaffen und relativ schnell überhitzen. Hinzu kommt das Kabel, das schon mal beim Vertikutieren im Weg sein kann.

Benzinvertikutierer

Der Benziner ist der Favorit für sehr große Flächen. Er verfügt über wesentlich höhere Leistung und befreit auch in den schlimmsten Fällen von Filz und Moos.

Zu den Vorteilen eines Benzinvertikutierers zählen seine Leistungsfähigkeit und seine Unabhängigkeit von einem Stromanschluss. Nachteilig sind die deutlich höheren Anschaffungs- und Wartungskosten sowie sein höheres Gewicht. Wer das Nonplusultra sein Eigen nennen möchte, sollte zu einem Benzinvertikutierer greifen.

Welche Ausstattungsmerkmale sind wichtig?

Leistung

Vertikutierer in BenutzungDie Leistung eines Elektrovertikutierers reicht von etwa 1.000 Watt bis 1.500 Watt. Grundsätzlich gilt: Je mehr Leistung, um so größere Flächen können behandelt werden. Auch bei Benzinvertikutierern beginnt die Leistung bei 1.000 Watt, reicht aber bis auf mehr als 6.000 Watt. Die meisten Geräte sind bereits mit einem leistungsfähigen 4-Takt-Benzinmotor ausgestattet.

Arbeitsbreite

Damit man beim Vertikutieren möglichst rasch vorwärtskommt, sollte man auf eine angemessene Arbeitsbreite achten. Eine Breite von 30 Zentimetern ist für einen Rasenfläche unter 500 m² passabel. Wer einen großen Garten hat, sollte Modelle mit einer Arbeitsbreite von 40 Zentimetern oder größer bevorzugen.

Eindringtiefe

Die maximale Arbeitstiefe gibt an, wie tief man mit den Stahlmessern in den Boden eindringen kann. Empfehlenswert ist eine Einstellung von 3 mm. Für den normalen Garten ist das vollkommen ausreichend. Vertikutieren ist für den Rasen ein großer Eingriff, der nicht zu tief erfolgen sollte.

Höhenverstellung

Die Vertikutierermesser schneiden die Bodenoberfläche an: Zu diesem Zweck ist die Messerwelle höhenverstellbar. Viele Geräte verfügen über eine zentrale Tiefeneinstellung für schnelles Wechseln der Arbeitstiefe.

Werkstoff des Messers

Je nach individueller Größe und Schnittbreite besitzt ein Vertikutierer unterschiedlich viele Messer. Je nach Modell können 8 bis 24 Messer verbaut sein. Diese werden üblicherweise aus gehärtetem Stahl hergestellt.

Grasfangkorb

Die Praxis zeigt, dass dieses Hilfsmittel meist nicht korrekt funktioniert. Man verspielt mit dem Ausleeren und Beheben der Verstopfungen mehr Zeit als mit dem Aufsammeln der Überreste. Wer es trotzdem probieren möchte, sollte auf eine angemessene Größe achten.

Räder

Vertikutierer sollten über ausreichend große Räder verfügt. So kann man das Gerät auch bei längerem Gras oder Bodenunebenheiten problemlos schieben. Bewährt hat sich ein Raddurchmesser von ca. 15-20 Zentimetern.

Was ist der Unterschied zwischen Rasenlüfter und Vertikutierer?

Vertikutierer EntleerungIm Unterschied zum Vertikutieren gibt es noch das sogenannte Aerifizieren, das Belüften des Rasens. Dafür gibt es spezielle Geräte, die Rasenlüfter.

Bei Kombigeräten müssen nur die Walzen des Gerätes ausgetauscht werden. Mit der einen Walze kann man vertikutieren und mit der anderen den Rasen lüften. Der Vertikutierer schneidet den Boden senkrecht ein. Die Messer sind in der Regel in mehreren Stufen einstellbar. Der Rasenlüfter verfügt über Krallen, meist Federstahlkrallen.

Der Rasenuntergrund wird im Laufe der Zeit verdichtet und es gelangt zu wenig Sauerstoff in den Boden. Darunter leidet das Wurzelwachstum des Rasens. Deshalb ist das Lüften eine sehr wichtige Pflegemaßnahme. Beim Lüften des Rasenteppichs werden zahlreiche Lüftungslöcher in den Boden gebohrt.

Der Rasen wird von Ablagerungen befreit und kann danach wieder besser atmen. Er nimmt Wasser und Dünger besser auf. Am besten wird der Rasenlüfter nach dem Mähen eingesetzt.

Was sollte man beim Vertikutieren beachten?

Das erste Mal Vertikutieren ist im Frühjahr zwischen April und Mai zu empfehlen, da die Rasenfläche danach regenerationsfähig ist. Rasenfilz und abgestorbene Gräser werden dabei aus dem Boden entfernt. Nach dem Vertikutieren ist eine großflächige Düngung und eine ausgiebige Bewässerung der Rasenfläche zu empfehlen. Bei einer nicht mehr dichten Grasnarbe ist auch eine Nachsaat sinnvoll.

Folgende Arbeitsschritte sind durchzuführen:

  • Der Rasen wird auf zwei bis vier Zentimeter gekürzt,
  • die Räder oder die Messer des Vertikutierers sollten auf drei Millimeter eingestellt werden,
  • der Vertikutierer wird gleichmäßigen über die Rasenfläche geführt,
  • bei einem gepflegten Rasen braucht nur in eine Richtung vertikutiert werden,
  • bleiben nach dem Vertikutieren kahle Stellen zurück, sollten diese neu eingesät werden,
  • bei trockenem Wetter sollte der Rasen nach dem Vertikutieren gut bewässert werden,
  • genauso ist eine Nährstoffzufuhr in Form von Rasendünger überaus wichtig.
Maik Rowinski

Maik Rowinski, Chefredakteur

Maik ist einer der Gründer dieses Projekts und als Chefredakteur ein Teil dieses Teams. Als gelernter Anlagenmechaniker, Technik-Nerd und passionierter Heimwerker ist Maik unser Experte für die Rubriken Elektronik, Baumarkt und Freizeit.