Silvercrest Mikrowelle mit Grillfunktion

© Lidl.de – Silvercrest Mikrowelle mit Grillfunktion

Seit Jahrzehnten gibt es bereits Mikrowellenherde, die umgangssprachlich auch kurz und knapp „Mikrowellen“ genannt werden. Sie haben sich in zahllosen Alltagssituationen bewährt, sei es beim Aufwärmen von Speisen oder beim schnellen erhitzen von Wasser. Doch worauf sollte man bei der Wahl der richtigen Mikrowelle achten? Wir sagen es Ihnen im nachfolgenden.

Welche unterschiedlichen Formen von Mikrowellen gibt es?

Bereits im Jahr 1947 erfolgte der Bau der ersten Mikrowelle durch den Amerikaner Percy Spencer. Auf seine Entdeckung hin ist es zurückzuführen, dass fast 73 Prozent aller Deutschen eine Mikrowelle im Haushalt besitzen (Stand 2011).

Die Erwärmung erfolgt dabei anders als es z.B. ein klassischer Gas- oder Elektroherd tut. Wer sich für den Kauf einer Mikrowelle interessiert, muss sich vorab über die verschiedenen Typen in Kenntnis setzen:

  • Freistehende Mikrowellen können, wie der Name bereits verrät, ganz nach Belieben aufgestellt werden. Sie sind in den vielfältigsten Formen und Farben verfügbar und die am häufigsten vertretenen Geräte.
  • Einbaumikrowellen können leicht in eine bestehende Küche integriert werden. Meist besteht hier nur die Front aus Edelstahl, da diese am Ende sichtbar bleibt. Einbaugeräte gibt es immer weniger auf dem Markt, da sich freistehende Modelle durchgesetzt haben.
  • Kombi-Mikrowellenherde erfreuen den Anwender vor allem mit einem breiten Funktionsspektrum. Mit diesen Geräten können Sie die Speisen Erwärmen sowie mit einer Grill-, Back-, Dampfgar- und Auftau-Funktion behandeln. Für das Aufwärmen der Speisen stehen meist auch Heißluft- und Umluft-Funktion zur Verfügung. Oftmals ersetzen diese Mikrowellen die fehlenden Herde und Backofen eines Haushalts.

Welche Ausstattungsmerkmale sind wichtig?

Leistung

Severin MikrowelleDie Leistung in Watt ist ein wesentliches Kriterium bei der Auswahl der passenden Mikrowelle. Je größer die Leistung am Gerät eingestellt ist, desto schneller sind auch die Speisen gar.

Die Mehrheit der am Markt angebotenen Modelle bewegt sich zwischen 450 und 800 Watt, wobei es auch Modelle mit bis zu 1000 Watt gibt. Achten Sie beim Kauf vor allem darauf, dass sich die jeweilige Wattzahl in möglichst kleinen Schritten einstellen lässt.

Größe des Garraums

Das Volumen eines Mikrowellenherdes bestimmt dessen Größe und die Menge der Speisen, die gleichzeitig gegart werden können. Zwischen 13 und 42 Litern ist praktisch jede Gerätegröße zu haben.

Für den Fall, dass Sie den Mikrowellenherd kontinuierlich als Ersatz für einen Backofen nutzen wollen, greifen Sie besser zu einem Modell mit möglichst großem Fassungsvermögen. Dort können Sie dann auch einen doppelten Mikrowellenrost nutzen, um mehrere Speisen gleichzeitig zuzubereiten.

Heißluft und Grillfunktion

Es empfiehlt sich auch, eine Mikrowelle mit Funktionen wie Heißluft oder Grill zu erwerben. Diese kosten nicht wirklich mehr als Modelle ohne Zusatzfunktionen, bieten dafür aber ein vielfaches an Möglichkeiten. So eignen sie sich z.B. ganz ausgezeichnet für die Zubereitung von kleinen Pizzen, Snacks bis hin zum Mikrowellen-Popcorn und dergleichen.

Gewichtsautomatik

Ein nettes zusätzliches Feature ist die eingebaute Gewichtsautomatik vieler Modelle, die das entsprechende Programm automatisch anpasst, je nachdem wie viel an Speisen auf dem Drehteller liegen. Das ist eine nützliche Funktion, die sich dann besonders gut eignet, wenn Sie den Mikrowellenherd oft benutzen.

Wie gelingt das perfekte Mikrowellengericht?

Ein wichtiger Fakt bei der Nutzung einer Mikrowelle ist das Umrühren von Speisen. Da sich die Strahlung des Gerätes zentral in die Mitte bewegt, ist das Aufhheizverhalten dort am höchsten. Empfehlenswert ist es also, dass nach der Hälfte der benötigten Zeit einmal umgerührt werden sollte, um eine gleichmäßige Erwärmung zu erreichen.

Tupperware: Köstliches Mikrowellenessen

Aufpassen sollten Sie beim Erwärmen von Flüssigkeiten. Denn bei reinen Flüssigkeiten wie z. B. Wasser oder klarer Suppe besteht die Gefahr des sogenannten „Siedeverzugs“. Das bedeutet, dass heißer Dampf explosionsartig austreten kann, wenn man das Gefäß nach der Erwärmung nur etwas bewegt wird.

Damit verbunden ist die Gefahr von Verbrühungen. Deshalb sollte man beim Erhitzen einen Löffel aus Glas oder Plastik in das Mikrowellengeschirr stellen, um den entstehenden Dampf entsprechend abzuleiten und dem Siedeverzug entgegenzuwirken.

Achtung: Manche Dinge dürfen keinesfalls in die Mikrowelle: Geschirr mit Goldumrandung, Plastik das nicht für die Mikrowelle geeignet ist oder Besteck aus Metall. Bei metallischen Verzierungen oder Gegenständen kann es zur Funkenbildung im Gerät führen. Hinzu kommt, dass es zu Verbrennungen führen kann wenn Sie das heiße Metall berühren.

Als Kochgefäße sind mikrowellengeeignete Gefäße ausgezeichnet geeignet. Sie widerstehen der Hitze und werden nicht weich, wie es bei normalen Plastik-Geschirr sein kann.

Ganz wichtig: Stellen Sie keinesfalls Lebensmittel in geschlossenen Gefäßen in den Mikrowellenherd. Hier sollte unbedingt der Deckel geöffnet werden, damit der Druck im Inneren entweichen kann. Bei Nichtbeachtung besteht hier erhöhte Explosionsgefahr.

Ist die Mikrowelle schädlich oder ungefährlich?

Sie stehen in rund zwei Drittel der deutschen Haushalte, aber vielen Menschen bleiben sie unheimlich: Mikrowellen sind ein praktischer, schneller und Energie sparender Weg, Essen zu erwärmen. Trotzdem schrecken viele davor zurück, sie einzusetzen. Und auch Menschen, die sie einsetzen, sind nicht immer glücklich damit. Aber sind Mikrowellen gesundheitsschädlich? Machen sie das Essen ungesund?

Was macht eine Mikrowelle?

Dass vielen Menschen die Mikrowelle unheimlich ist, liegt sicher auch an ihrem unheimlichen Verfahren. Flüssigkeiten, vor allem Wasser, werden darin rasend schnell erhitzt. Das Geschirr nicht, auch der Ofen nicht. Wie kann das gehen?

Vereinfacht ausgedrückt erzeugt eine Mikrowelle Wärme durch Reibung: Im Ofen wird durch Mikrowellenstrahlung ein elektromagnetisches Feld erzeugt. Wassermoleküle sind dipolar aufgebaut, sie sind also an einem Ende negativ, am anderen positiv geladen.

Durch schnelle Schwingungen des Feldes schwingen auch die Moleküle hin und her. Dabei erwärmen sie sich – so, wie sich auch Hände erwärmen, wenn man sie schnell aneinander reibt (siehe Wikipedia).

Ist die Strahlung gefährlich?

Ja. Würde ein Mensch der Mikrowellenstrahlung ausgesetzt, könnte das schnell zu großen gesundheitlichen Problemen führen. Aber die eingesetzte Strahlung hat nichts mit dem zu tun, was die meisten Menschen denken: Sie verflüchtigt sich schnell. Und jede einzelne Welle ist 12 Zentimeter lang.

Deswegen ist es recht einfach, sie im Ofen einzudämmen. Die Wände einer Mikrowelle sind verkleidet, die Tür wird durch ein Drahtgitter abgedeckt. Solange der Ofen nicht beschädigt ist, tritt kaum Strahlung aus. Schon in fünf Zentimeter Abstand vom Gerät ist fast überhaupt nichts mehr nachzuweisen.

Mikrowellen werden seit Jahrzehnten eingesetzt. Sie wurden und werden regelmäßig getestet. Noch nie ist ein unbeschädigter Ofen auch nur in die Nähe eines gesundheitlichen Grenzwertes gekommen. Normalerweise erreichen Messungen außen am Gerät nur etwa ein Prozent des zulässigen Wertes.

Auch im Essen verbleibt keine Strahlung. Auch hier ist noch nie ein Rückstand nachgewiesen worden. Auch Behauptungen, das Essen würde in seiner Molekularstruktur irgendwie unnatürlich verändert, konnten wissenschaftlich nie belegt werden.

Ist Mikrowellenessen ungesund?

Mikrowellenessen Irgendwelche schädlichen Rückstände oder Veränderungen in erhitztem Essen kann man nicht beobachten. Essen aus der Mikrowelle ist also grundsätzlich nur erwärmt, sonst nichts. Wie gesund oder ungesund es deswegen ist, hängt dann im Wesentlichen vom Essen selbst ab.

Die Erhitzung von Speisen in der Mikrowelle ist sehr effektiv. Aber die Strahlung erreicht das Essen nicht ganz regelmäßig. Deswegen haben die meisten Öfen heutzutage einen Drehteller. Aber speziell in der Mitte des Ofens bleibt Essen meist kühler, als an den Rändern.

Grundsätzlich ist das kein gesundheitliches Problem. Und es lässt sich weitgehend lösen, indem man das Essen zwischendurch umrührt, und nach der Erhitzung noch eine Minute wartet, damit sich die Wärme verteilen kann. Aber eine Gefahr kann die ungleiche Erwärmung bei Lebensmitteln sein, die gut durch erhitzt werden müssen: also Babynahrung, Eier und Hühnerfleisch.

Wer hier ganz auf Nummer sicher gehen will, erhitzt die Lebensmittel lieber im Topf oder Backofen.

Ist die Mikrowelle etwa gesund?

Tatsächlich kann die Mikrowelle Essen sogar gesünder machen. Das Geheimnis liegt in der Effektivität der Methode. Gemüse etwa lässt sich mit wenig Wasser erhitzen. Kocht man es dagegen, landen viele Vitamine und Nährstoffe im Kochwasser und werden danach weggeschüttet. Die genaue Zubereitungsdauer lässt sich genauer kontrollieren. Ist das Essen genau auf den Punkt zubereitet statt verkocht, bleiben pauschal mehr Nährstoffe erhalten.

Selten werden auch die Umweltaspekte einer Mikrowelle bedacht: Keine Zubereitungsmethode für Essen ist so Energie sparend. In herkömmlichen Elektroherden und -Öfen werden auch Töpfe und Pfannen, Kochwasser und sehr viel Luft erhitzt. Im Mikrowellenofen kommt die Energie zu einem viel höheren Anteil beim Essen an.

Eine Frage des Maßstabs

Wer sich über Mikrowellen Sorgen macht, der sollte konsequenterweise kein Handy besitzen. Denn auch ein Handy ist eine Strahlenquelle für Mikrowellen. Und die austretende Strahlung beim Telefonieren ist in der Nähe des Gerätes um ein Vielfaches höher als alles, was man außerhalb einer Mikrowelle messen kann. Dazu hält man es sich in aller Regel an den Kopf!

Auch Handys unterliegen natürlich strengen Gesundheitskontrollen und sind generell unbedenklich. Aber Mikrowellen sind seit Jahrzehnten im Einsatz und strahlen viel weniger. Und in aller Regel klebt man nicht mit der Nase an der Scheibe, während der Teller sich drinnen dreht. Warum sollte man sich davor also fürchten?

Fazit: Die Mikrowelle als auch das zubereitete Essen ist nicht gefährlich für den Anwender. Mehrere Studien und Experten haben in unterschiedlichsten Szenarien keine erhöhten Strahlenwerte feststellen können.

Maik Rowinski

Maik Rowinski, Chefredakteur

Maik ist einer der Gründer dieses Projekts und als Chefredakteur ein Teil dieses Teams. Als gelernter Anlagenmechaniker, Technik-Nerd und passionierter Heimwerker ist Maik unser Experte für die Rubriken Elektronik, Baumarkt und Freizeit.