Canon Spiegelreflexkamera - Sonnenuntergang

© Pixabay / Canon Spiegelreflexkamera beim Sonnenuntergang

Der Klassiker schlechthin, wenn es um anspruchsvolle Fotografie geht, ist die Spiegelreflexkamera. Nicht nur professionelle Fotografen greifen stets zur SLR-Kamera, auch ambitionierte Hobbyfotografen greifen immer öfter zu diesem Kameratyp mit seinen vielseitig einsetzbaren Objektiven.

Doch vor allem für Anfänger ist das große Angebot an Kameras und Objektiven nicht gerade leicht zu überblicken. Daher finden Sie nachfolgend eine Kaufberatung für Spiegelreflexkameras.

Wie funktioniert eine Spiegelreflexkamera?

Wie es der Name bereits verrät, verfügt diese Art von Kamera über einen Spiegel. Er befindet sich im Gehäuseinneren, wo er das Bild reflektiert, das über das Objektiv eingefangen wird, und es so ablenkt und in den Sucher projiziert. Hierdurch hat der Fotograf dann einen ersten Eindruck davon, wie das Foto später mal aussehen wird.

Soll das Bild dann geschossen werden, klappt der Spiegel weg und gibt den Weg frei, damit das Licht auf den Verschluss treffen kann. Der öffnet sich darauf für die eingestellte Verschlusszeit und das Foto trifft auf den digitalen Sensor, auf dem es mithilfe der lichtempfindlichen Zellen gespeichert und auch gleich in ein digitales Medium verwandelt wird.

Alternativ dazu gibt es noch zweiäugige Spiegelreflexkameras, die mit zwei Objektiven arbeiten. Über das eine wird das Licht direkt zur Blende geleitet, während es beim anderen über einen Spiegel zum Sucher reflektiert wird. Somit muss der Spiegel nicht erst weg geklappt werden, damit ein Bild entstehen kann.

Wofür benötigt man eine Spiegelreflexkamera?

Canon DSLR - LifestyleAn sich sind die Spiegelreflexkameras, die übrigens ebenso mit dem Kürzel DSLR (digital single-lens reflex) bezeichnet werden, sowohl für Anfänger als auch Profis geeignet. Gerade Letztere setzen eigentlich immer auf solche Geräte, da sie eine besonders gute Bildqualität ermöglichen.

Leider kosten sie entsprechend viel und lohnen sich nur dann, sofern sie sehr hohen Ansprüchen genügen müssen. Doch kommen die Hersteller den Verbrauchern teils entgegen und bieten günstigere Modelle an, für die man nicht gleich ein Vermögen ausgeben muss und die dennoch die Spiegelreflex-Technologie enthalten.

Was letztlich fotografiert werden soll, ist bei den Spiegelreflexkameras relativ egal. Immerhin eignen sie sich für alle gängigen Formate. Man sollte jedoch vorher die Einstellungen anpassen. So muss bei der Landschaftsfotografie beispielsweise die Belichtungszeit hoch sein, weswegen die Kamera bei der Aufnahme übrigens auch besonders stabil zu halten ist.

Möchte man einen Sportler ablichten, wird die Belichtung möglichst kurz gehalten, da andernfalls das Bild verwackeln würde. Selbst Nachtaufnahmen können mit einer Spiegelreflexkamera verwirklicht werden. Hier ist die Belichtungszeit sehr hoch, weswegen idealerweise ein Stativ verwendet werden sollte.

Für Anfänger: All diese Einstellungen müssen nicht zwangsläufig selbst getroffen werden. Viele Modelle verfügen nämlich über voreingestellte Programme wie etwa „Porträt“, „Sport“ oder „Landschaft“, wo sich die Parameter eigenständig anpassen.

Welche Ausstattungsmerkmale sind wichtig?

Auflösung

Als die ersten Handys mit Kameras ausgestattet wurden, überboten die Hersteller sich mit immer höheren Auflösungen und definierten sie somit als das Kriterium für gute Fotos schlechthin. Dabei ist die Auflösung nicht unbedingt das alleinige Merkmal für Qualität.

Zwar wird ein Bild tatsächlich schärfer, wenn sie hoch ist, doch sind solche Kameras ab einem bestimmten Level auch besonders anfällig für Bildrauschen. Außerdem sind die wirklich hohen Auflösungen für das menschliche Auge gar nicht mehr sichtbar und nur dann von Vorteil, wenn das Foto später stark vergrößert werden soll.

Als Standard gelten derzeit Kameras mit über 10 Megapixel, was auf jeden Fall genügt. Es wären sogar bloß 5 Megapixel ausreichend, sofern das Bild nicht größer als das Format DIN A4 wird. Außerdem spielt es ebenso eine Rolle, ob die einzelnen Komponenten gut aufeinander eingestellt sind. Teils können daher Kameras mit einer niedrigeren Auflösung bessere Bilder schießen.

Bedienung & Schnellzugriffstasten

Nikon D7200 - Schnellzugriffstasten und BedienungGerade bei den älteren Systemkameras, die noch nicht digital arbeiteten, gab es kaum automatische Programme, weswegen sie nur von versierten Fotografen verwendet werden konnten.

Mit dem Umstieg auf DSLR kamen dann zusätzliche Funktionen hinzu. Somit wird nun automatisch eingestellt, welche Art Bild geschossen werden soll und die Parameter müssen nicht mehr von Hand bestimmt werden. Allerdings kann man alternativ dazu bei den meisten Modellen noch manuell vorgehen.

Weiter ist es von Vorteil, wenn der Weißabgleich automatisch vonstatten geht. Dabei eicht sich die Kamera auf ein bestimmtes Weiß als Standard und berechnet auf dieser Basis das Verhältnis zu den anderen Farben. Um jedoch besser mit den Tönen experimentieren zu können, sollte auch das manuell zu justieren sein. Auch gilt es darauf zu achten, dass es Modi gibt, die das Fotografieren draußen, in Gebäuden oder bei wenig Licht optimieren.

Der Großteil der Bildbearbeitung wird zwar am Computer erledigt, da der Vorgang hier einfach übersichtlicher zu steuern ist, dennoch bieten zahlreiche Hersteller basale Funktionen, die direkt von der Kamera aus ausgeführt werden können. Hierunter lässt sich etwa die Farbe verändern oder man kann rote Augen korrigieren.

Auf den meisten Spiegelreflexkameras befinden sich einige Schnellzugriffstasten. Sie mögen zunächst etwas unübersichtlich anmuten, da es meist viele an der Zahl sind, erleichtern die Bedienung nach einiger Gewöhnung jedoch massiv. Über sie justiert man etwa den Bildmodus oder die Belichtungszeit. Einige Modelle verfügen sogar über Knöpfe, die sich programmieren lassen und somit die gewünschte Funktion ermöglichen.

Sucher & Display

Lange war es bei Spiegelreflexkameras unmöglich, ein Display und einen Sucher zu kombinieren. Schließlich fällt das Licht ja über den Spiegel in den Sucher und es dabei noch über die Elektronik darzustellen, ist an sich eben kompliziert. Inzwischen wurde das jedoch gelöst, sodass die meisten Modelle beides in sich vereinen.

Nur ist die Technologie bisher größtenteils noch fehlerhaft und wird ein Bild über das Display geschossen, ist der Autofokus meist nur langsam. Teils wird das Bild auch nur erst dargestellt, sobald es aufgenommen ist und eine Voransicht bleibt nur über den Sucher möglich, der jedoch einen sehr guten Eindruck davon vermittelt, wie die Fotografie später aussehen wird. Auch kann man das Bild einfach dann löschen, sollte es nicht gefallen.

Übrigens gilt es beim Sucher darauf zu achten, dass mit ihm selbst Szenarien mit wenig Licht noch sichtbar bleiben. Und möchte man Aufnahmen mit dem Display machen, sollte es idealerweise beweglich sein. Indem es aufklappbar ist, erhält man nämlich einen besseren Blick auf die Voransicht und muss sich nicht verrenken.

Konnektivität

Ein Faktor, der für einen hohen Bedienkomfort sorgt, ist die WLAN-Tauglichkeit. Dadurch kann man das Gerät unproblematisch verbinden, ohne Kabel zu verwenden. Dies ist vor allem dann nützlich, sofern man viele Bilder schießt und sie am PC bearbeiten möchte.

Außerdem ist so das Drucken besonders einfach. Schließlich lässt sich die Kamera direkt mit dem Drucker verbinden. Übrigens kann man das sogar über spezielle SD Karten oder Adapter nachrüsten.

Einige Geräte verfügen über Bluetooth. Dies dient vor allem der Steuerung über externe Gadgets wie beispielsweise per Handy. Um Daten zu übertragen, sollte ein alternativer Weg gefunden werden, da das andernfalls zu zeitintensiv wäre. Schließlich werden über Bluetooth Daten nur sehr langsam übertragen.

Ein Feature, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut, ist das sogenannte Geo-Tagging via GPS. Dabei wählt sich die Kamera in das GPS-Netz ein und speichert die Koordinaten, wo das Foto geschossen wurde, mit auf dem Medium ab.

Riesige Objektivvielfalt

Da die Spiegelreflexkameras mit zahlreichen Objektiven kompatibel sind, hat man hier eine riesige Auswahl und kann das Gerät noch weiter an jedes Format anpassen. Mit den Weitwinkelobjektiven können sehr breite Szenerien aufgenommen werden.

Und möchte man Motive einfangen, die sehr weit entfernt liegen, bietet sich ein Teleobjektiv an. Sein Zoom macht auch Gegenstände zugänglich, die sich einige hundert Meter weit weg befinden. Allerdings wird hierfür ein Stativ benötigt, da die Bilder so viel leichter verwackeln. Sollen dagegen etwa kleine Tiere fotografiert werden, ist das Makroobjektiv die erste Wahl.

Wichtig: Das Objektiv ist maßgeblich an der Qualität des Bildes beteiligt und sollte entsprechend hochwertig sein. Die beste Kamera nützt nichts, wenn das Objektiv schlecht gewählt ist.

Videoqualität

DSLR VideofunktionDerzeit kommt es immer mehr in Mode, mit den Spiegelreflexkameras nicht nur zu fotografieren, sondern ebenfalls Videos zu drehen. Diese Entwicklung wurde längst von den Herstellern begriffen und entsprechend bedienen sie die Nachfrage, indem sie bei ihren Modellen ausgefeilte Videofunktionen integrieren.

Oft sind die Kameras dann sogar fähig, in Full-HD aufzunehmen und bieten darüber hinaus zahlreiche Einstellungen. Eines der wichtigsten Kriterien ist dabei die Anzahl von Bildern pro Sekunde. Je höher sie ist, desto flüssiger wird die Darstellung. Gute Werte sind hier zwischen 50 und 60 Bildern pro Sekunde.

Autofokus

Der Autofokus funktioniert über mehrere Messfelder, deren Anzahl je nach Modell variiert und die der Kamera ermöglichen, den Bildausschnitt zu kartografieren, damit sie spezielle Abschnitte scharf stellen kann. Dies macht sie meist selbstständig und rückt dann das in den Fokus, was sie für relevant hält.

Alternativ hierzu kann man sich die Messfelder auch anzeigen lassen und manuell auswählen, welches scharf zu stellen ist. Dabei ist es wichtig, dass die Kamera viele dieser Felder besitzt, da man so möglichst viele Optionen zur Wahl hat.

Darüber hinaus ist noch die Art der Sensoren von Bedeutung. Sie berechnen die Parameter, die für eine scharfe Wiedergabe nötig sind. Bestenfalls handelt es sich dabei um Kreuzsensoren. Sie orientieren sich nämlich nicht nur an der Horizontale oder der Vertikale, sondern an beidem gleichzeitig. Außerdem haben sie einen ausgefeilteren Mechanismus, um selbst bei gleicher Helle verschiedene Abschnitte anständig scharf zu stellen.

Bildstabilisator

Über den Bildstabilisator wird das Bild ausgeglichen, sollte es beim Fotografieren verwackeln. Dies funktioniert analog oder digital. Bei der ersten Variante vollzieht die Kamera eine mechanische Bewegung, die dem Verwackeln entgegengesetzt ist. Teils sind solche Stabilisatoren jedoch auch im Objektiv verbaut, was deren Einsatz aber limitiert.

Bei der digitalen Methode wird die Empfindlichkeit erhöht, wodurch das Bild kürzer belichtet und somit schneller geschossen wird. In der kurzen Zeit sind Fehler unwahrscheinlicher. Allerdings kann es so zu einem Bildrauschen kommen. Alternativ dazu wird die Größe des Bildes beschnitten und nur ein Teil davon verwendet. Dadurch wird dann der andere Teil unbrauchbar.

Was sind die Vor- und Nachteile von Spiegelreflexkameras?

DSLR LifestyleDas gewichtigste Argument, das für einen Kauf spricht, ist die Bildqualität. Sie hängt zwar nicht an dem eigentlichen Unterschied zu anderen Kameras, dem Spiegel, doch gibt es die Spiegelreflexkameras eben schon länger, weswegen das Zusammenspiel der Komponenten ausgereifter ist.

Ähnlich funktionieren ja auch die Systemkameras, da man auch hier Objektive anbringen kann, doch sind sie eben noch zu neu auf dem Markt.

Diese Funktionsweise ist ein weiterer Vorteil der klassischen Spiegelreflexkamera, wenn man sie etwa mit einfachen Digitalkameras vergleicht. Durch die verschiedenen Objektive lassen sich die DSLRs nämlich an viele Motive anpassen.

Ferner ist der Autofokus bei solchen Modellen meist viel genauer und arbeitet darüber hinaus größtenteils schneller. Außerdem gibt es hier, da es sich um teurere Geräte handelt, unzählige Einstellungsmöglichkeiten, die die von Digitalkameras bei Weitem übertreffen.

Auch sieht man durch den Sucher oder oft selbst über das Display eine sehr akkurate Vorversion des Bildes. Dagegen nehmen die Kameras mehr Platz weg. Im Gegensatz zu den Systemkameras sind sie aufgrund des Spiegels eben etwas größer und müssen gerade dann, wenn man mehrere Objektive transportieren will, in einer Fototasche untergebracht werden.

Zudem liegen sie preislich in einer höheren Klasse. So können bei manchen Modellen schon einige tausend Euro fällig werden. Und möchte man wirklich alle Einstellungsmöglichkeiten nutzen, muss man sich zunächst einiges an Wissen anlesen.

Außerdem ist die Wahl des Objektivs teils eingeschränkt, da die Kompatibilität nicht auf alle Produkte ausgeweitet ist. Ebenso sind solche Modelle oft anfällig für Schmutzpartikel, die bis ins Innere vordringen können und sollte man sein Gerät fallenlassen, entstehen sehr leicht Schäden.

Zusammenfassend kann man also sagen:

  • sehr gute Bildqualität
  • große Objektivauswahl
  • schneller und guter Autofokus
  • sehr viele Einstellmöglichkeiten
  • Bilder im RAW-Format
  • gute Videoqualität
  • sehr groß und schwer
  • ziemlich teuer
  • schwierige Einstellmöglichkeiten für Anfänger

Welche Hersteller sind beliebt?

Canon

Canon wurde im Jahre 1935 gegründet. Der Name ist eine Abwandlung der ersten Kamera des Unternehmens, die den Namen „Kwanon“ trug, der wiederum von der buddhistischen Gottheit Kannon entlehnt wurde.

Die Firma ist derzeit der bestverkaufte Hersteller von Kameras und daneben eine etablierte Größe auf dem Druckermarkt. Sie bietet ein breites Repertoire an verschiedenen Spiegelreflexkameras aus unterschiedlichen Preisklassen an.

Nikon

Der Japanische Hersteller Nikon existiert seit 1917 und beschäftigte sich zunächst mit der Produktion von optischen Gläsern und später mit der von Objektiven, von denen er bis 2009 über 50 Mio. vertrieben hat. In Europa kann man Nikons Produkte seit 1961 kaufen, da das Unternehmen dann eine Zweigstelle in der Schweiz gründete.

Die erste Spiegelreflexkamera baute Nikon im Jahre 1959. 2007 wechselte man auf digitale Spiegelreflexkameras, die derzeit teils mit einer enorm hohen Auflösung vertrieben werden. So hat die D3X fast 25 Megapixel. Außerdem befinden sich noch andere Arten von Kameras wie Systemkameras, Taucherkameras oder Kompaktkameras im Sortiment.

Sony

Sony wurde 1946 gegründet und beschäftigte sich von Anfang an hauptsächlich mit Unterhaltungselektronik. Die ersten Produkte waren Teile von Radios und später auch Radios selbst. Die Inspiration für den Namen entlehnte man der amerikanischen Kultur.

Sony sollte an „Sunnyboy“ erinnern und so beim Hörer eine positive Assoziation hervorrufen. Allerdings war man von der Idee in Japan nicht sonderlich begeistert, da man ja erst kurz zuvor den Krieg gegen Amerika verloren hatte. Wirklich durchgesetzt wurde diese Bezeichnung daher auch erst 1958.

Sony produziert zahlreiche Geräte wie Fernseher, Spielekonsolen oder Telefone. Digitalkameras werden hier erst seit den 90er Jahren vertrieben. Den Markt der Spiegelreflexkameras betrat das Unternehmen erst 2006, nachdem es Konica Minolta aufgekauft hatte.

Pentax

Pentax ist ein japanisches Unternehmen, das eigentlich 1919 gegründet wurde, früher jedoch noch einen japanischen Namen trug. Damals beschäftigte man sich mit der Herstellung von Objektiven und Brillengläsern. Um 1952 wurden hier erstmals Spiegelreflexkameras entwickelt, ein Produkt, dem Pentax bis heute treu geblieben ist. Heute hat Pentax u.a. verschiedene Objektive, Digitalkameras und Ferngläser im Repertoire.

Was sind die Unterschiede zwischen Vollformat und Kleinbildformat?

Wer eine neue Kamera kauft, der hört schnell, dass „Vollformatkameras“ besser seien, als „Kleinbildkameras“. Es gibt allerdings auch Kleinbild-Vollformatsensoren. Aber was heißt das überhaupt? Können nicht auch Kleinbildkameras große Bilder machen? Wer verstehen will, wie und warum sich Vollformat und Kleinbild unterscheiden, der muss sich ein bisschen genauer vorstellen, wie eine Kamera überhaupt funktioniert.

Darum sind große Sensoren besser

Sony Spiegelreflexkamera - LifestyleIn der analogen Fotografie bannte die Kamera das Licht auf einen Film, in der digitalen kommt ein Chip als Bildsensor zum Einsatz. Wenn der Sensor größer ist, werden bessere Bilder möglich. Das liegt vor allem daran, dass auch mehr Licht auf den Sensor fällt.

Die Lichtmenge spielt in sehr hellen Umgebungen, etwa bei Urlaubsschnappschüssen oft keine limitierende Rolle. Sobald aber die Dämmerung anbricht, oder ein starker Zoom eingesetzt wird, stoßen kleine Sensoren schneller an Grenzen. Waren solche Bilder in analogen Zeiten schlicht unterbelichtet, sieht man heute oft ein stärkeres Farbrauschen bei Fotos unter schwierigen Bedingungen.

Vollformatsensoren sind bei Fotografen aus zwei Gründen beliebt. Erstens erlauben sie bessere Fotos bei schlechterem Licht, zweitens besitzen sie genau das Bildformat der früheren analogen Kleinbildfilme. Wer analoge Spiegelreflexkameras mit Objektiven besitzt, der kann die Objektive bei einer digitalen Vollformatkamera einsetzen, ohne dass es zu Veränderungen des Bildaussschnitts kommt.

Crop-Faktor

Verwendet man ein Objektiv für Vollformat-Filme an einer Kamera mit kleinerem Bildsensor, dann passen die Formate nicht ganz zusammen. Das Objektiv sieht ein Bild, dass der Sensor nicht komplett erfassen kann. Was der Sensor sieht, ist nur ein Ausschnitt dessen, was das Objektiv sieht. Effektiv entsteht so eine Ausschnittsvergrößerung des grundsätzlich möglichen Fotos.

Genau das meint der englische Begriff Crop – eine Beschneidung des Bildes, wie es das Objektiv sieht. Grundsätzlich is das nichts Schlimmes. Es kann in einigen Situationen sogar günstig wirken. Die Ausschnittsvergrößerung lässt den Eindruck entstehen, als sei die Kamera näher am Objektiv – als besäße sie einen zusätzlichen Zoom. Diesen Effekt nennt man Brennweitenverlängerung.

Die Brennweite des Objektivs wird natürlich nicht verlängert, aber das Bild wirkt so. Besitzen Objektive zum Bildrand hin Abbildungsfehler, dann können die durch einen Crop-Faktor aus dem Bild verschwinden. Aber nicht alles ist rosig. Es wird schwieriger, Bilder mit Weitwinkel aufzunehmen. Die Schärfentiefe verändert sich. Und Spezialobjektive, vor allem Fisheyes, verlieren viel von ihrem optischen Effekt.

Die unterschiedlichen Sensor-Formate

Die Fachbegriffe für Bildsensoren sind historisch gewachsen. Intuitiv verstehen kann man sie nicht. Man muss sich einfach durch den Dschungel der Formate kämpfen.

  1. Das Kleinbildformat wird bezeichnender Weise auch als Normalfilm bezeichnet. Der 35 Millimeter breite Bildstreifen gibt also kein besonders kleines Format an.
  2. Der Vollformatsensor ist ein Sensor, der genau der Größe des Kleinbildfilms entspricht. Er landet nur in anspruchsvolleren Spiegelreflexkameras, wie sie Profis und ambitionierte Amateure einsetzen.
  3. Kompaktkameras besitzen immer kleinere Bildsensoren. Sie werden in aller Regel in Form eines kryptischen Bruchs angegeben, etwa 1/2,3″ oder 1/1,8″.
  4. Bridge-Kameras sind kleine Kameras mit größeren Bildsensoren. Sie sind eine relativ neue Kategorie. Sie werden immer populärer, weil längst viele Handys Bilder schießen und Bildsensoren besitzen, die mit Kompaktkameras vergleichbar sind.
  5. Four Thirds und Micro Four Thirds sind Bildsensoren, die ursprünglich in digitalen Spiegelreflexkameras eingesetzt wurden. Ihre Größe liegt noch deutlich unter dem Vollformat, aber deutlich über den Kompaktformaten.
  6. APS-C sind Bildsensoren, die noch etwas größer und besser sind. Auch sie stecken in einigen Bridge-Kameras.
  7. Spiegelreflexkameras besitzen, auch wenn sie digital sind, ganz verschiedene Sensoren. Die Sensoren sind ein zentrales Qualitätsmerkmal. Four Thirds-Modelle sind am billigsten, APS-C etwas besser, und Vollformatsensoren der Idealfall.

Wie gelingen gute Fotos?

Fotos machen ist leicht. Jeder kann es. Aber gute Fotos zu schießen, wird immer schwerer, je genauer man hinschaut. Alle Welt versucht heutzutage, zweifelhafte Schnappschüsse mit beliebigen Retrofiltern ihren Freunden unterzujubeln. Aber auch ein toller Filter kann ein schlechtes Bild nicht retten. Hier eine kleine Einführung in wichtige Grundlagen, die das Bild wirklich besser machen.

Grundlegendes – Bildausschnitt

DSLR Fotoaufnahme - Richtiger AusschnittViele Anfänger fragen vor allem, was irgendwelche Details an der Kamera bedeuten. Bevor wir dazu kommen: Technik ist nur halb so wichtig wie ein paar Faustregeln, die immer gelten.

Da wäre erstens der Hauptgrund für verwackelte Bilder – schlechter Stand, schlechter Halt. Stellen Sie beim Fotografieren einen Fuß leicht versetzt, halten sie die Kamera mit beiden Händen gut fest, halten Sie den Atem kurz an und tippen Sie ohne viel Kraft auf den Auslöser.

Für die Motivwahl ist es wichtig, nicht nur an den schönen Augenblick zu denken, sondern sich einen Blick durch den Bilderrahmen anzugewöhnen. Ist der Bildhintergrund attraktiv? Ist das Wetter schön oder wenigstens dramatisch? Kann man eine andere Perspektive dazu einnehmen, um bestimmte Details zu betonen?

Auch eine gute Komposition ist wichtig – zum goldenen Schnitt oder der Drittelregel kann man online schnell fündig werden, wenn man noch nicht davon gehört hat. Bei vielen Kameras lässt sich ein Raster dazuschalten, das Hilfe bei der Komposition gibt.

Belichtung – ISO-Einstellungen und Belichtungszeit

Wenn wir das wenig informative Kürzel nicht auflösen mögen, ist ISO vor allem eines: Die Lichtempfindlichkeit. Früher war die Angabe ein wesentliches Merkmal analoger Filme. An den meisten Digitalkameras lässt sie sich auf märchenhafte Höhen einstellen. Das sollte man aber nur in Notfällen tun!

Höhere ISO-Werte steigern die Lichtempfindlichkeit, aber auch das störende Bildrauschen. Mit welchen ISO-Werten die Kamera ohne sichtbares Rauschen fotografiert, ist sehr verschieden. Man sollte es ausprobieren. Generell gilt: Die ISO immer möglichst niedrig einstellen.

Die Belichtungszeit ist manchmal eine Hürde, manchmal ein Schlüssel zu magischen Bildern. Sie gibt generell an, wie lange die Kamera das Auge öffnet, um ein Bild zu schießen. Kurze Belichtungszeiten sind für die Action- und Sportfotografie sehr wichtig, sonst erkennt man nur buntes Wischen.

Mit langen Belichtungszeiten lassen sich Panoramas und Stadt-Ansichten auch bei Nacht einfangen. Das geht natürlich nur mit Stativ. Unter normalen Bedingungen gilt: Je kürzer die Belichtungszeit, desto schärfer das Bild.

Blende und Schärfentiefe

Die Blende ist für Laien eine der geheimnisvollsten Größen. Sie gibt an, wie weit sich das Auge der Kamera öffnet. Eine große Blende ergibt also ein helleres, Bild, eine kleine ein dunkleres. Sollte man also immer eine möglichst hohe wählen?

Sollte man nicht. Denn die Schärfentiefe ist eines der wichtigsten Werkzeuge bei der gestalterischen Arbeit am Bild. Bei einer hohen Blende wird nur ein sehr kleiner Bereich des Bildes scharf dargestellt.

Das kann zu tollen Effekten führen, wenn etwa nur das Auge in einem Portrait richtig scharf ist, Nasenspitze und Haarsträhnen aber schon verschwimmen. Oft sollen aber mehrere Elemente scharf bleiben. Das geht vor allem über eine kleinere Blende.

Beeinflusst wird die Schärfentiefe aber auch vom Abstand zum Objekt und von der Brennweite der Kamera. Je größer die Entfernung zum Motiv, desto größer wird auch der Bereich, der nachher scharf zu sehen ist. Bei der Brennweite ist es umgekehrt. Sie sollte möglichst klein sein, damit ein großer Bereich im Bild scharf bleibt. Eine große Brennweite haben Zoom-Objektive.

Aller Anfang ist schwer

Das sind nur ein paar erste Handreichungen, um in die faszinierende Welt der Fotografie einzusteigen. Am allerwichtigsten ist vor allem, sich nicht entmutigen zu lassen: Nehmen Sie die Kamera immer mit! Machen Sie Fotos! Lernen Sie die Einstellungsmöglichkeiten Ihrer Kamera kennen! Dann werden sie fast von alleine besser.

Bevor dann echte Fachliteratur, Kurse an Volkshochschulen oder gar teure Ausrüstung nötig werden, sollte man erst einmal Spaß haben. Und wenn man nachher einen lustigen Retro-Filter über das Urlaubsfoto legen will, ist das auch nicht schlimm.

Wie reinigt man das Objektiv und die Kamera richtig?

Objektiv für SpiegelreflexkameraDass die Kamera gereinigt werden muss, erkennt man daran, dass kleine, dunkle Flecken auf den Bildern zu sehen sind. Dabei handelt es sich um Schmutzpartikel, die ins Innere oder auf das Objektiv geraten sind.

Um das wieder in Ordnung zu bringen, sollten nur solche Utensilien verwendet werden, die die sensible Oberfläche nicht beschädigen und die speziell für diesen Zweck verkauft werden. Ein Taschentuch käme da nicht in Frage, da es das Glas zerkratzen könnte. Besser sind dagegen Reinigungsset, die im Fachhandel angeboten werden.

So lässt sich das Objektiv einfach mit einem Pinsel oder einem feinen Tuch reinigen. Gegebenenfalls ist dazu noch etwas Reinigungsmittel nötig, das sich oft mit im Set befindet. Etwas schwieriger ist das Putzen des Sensors. Einige Modelle haben hier eine automatische Reinigungsfunktion, die jedoch wirklich hartnäckigen Schmutz nicht entfernen kann.

In solchen Fällen klappt man den Spiegel hoch und befestigt ihn dabei. Die Kamera sollte dabei einen vollen Akku haben. Andernfalls könnte sie beim Ausschalten den Spiegel zurück klappen. Nun wird eine LED Lupe installiert und man macht sich ein Bild der Verschmutzung. Als nächstes befestigt man das Reinigungstuch an einem Spatel, taucht ihn in die Reinigungsflüssigkeit, nimmt die Lupe ab und säubert die entsprechenden Stellen.

Professionelle Reinigung: Wer nicht bereit ist für die Säuberung des Sensors ins Innerste der Kamera vorzudringen, der sollte einen Fachmann beauftragen. Die Reinigung kostet dann meist um die 40-50 Euro.

Welches Zubehör ist nützlich?

Professionelles Equipment zur DSLR kann relativ schnell den Kaufpreis der eigentlichen Kamera übersteigen. Natürlich muss der Fotograf nicht jedes Zubehörteil besitzen. Nachfolgend finden Sie das wichtigste Zubehör:

Gerade für die Aufnahme von weit entfernten Objekten oder bei wenig Licht, ist ein Stativ unverzichtbar. So verwackelt das Foto garantiert nicht und außerdem kann man per Fernauslöser auch noch selbst mit auf das Bild. Beim Kauf eines Stativs kann man generell nicht viel falsch machen.

Sie unterscheiden sich höchstens darin, ob man sie nur auf den Boden stellen oder über eine ausgefeilte Aufhängung auch beispielsweise an Ästen, am Rand eines Tische oder ähnlichem einhaken kann.

Hat man bei Videoaufnahmen hohe Anforderungen, kann es sich lohnen, ein Mikrofon anzuschaffen. So wird die Audioqualität um einiges besser, als es das verbaute Standardgerät ermöglichen würde.

Und wem der automatische Auslöser, der nach einem Countdown arbeitet, zu ungenau ist, kann auch mit einem Fernauslöser nachrüsten, mithilfe dessen sich das Bild über Distanz schießen lässt.

Zwar haben die meisten Modelle einen kleinen Blitz verbaut, doch mag es sich lohnen, das Gerät extra zu kaufen. So ist die Reichweite meist höher und auch größere Szenarien lassen sich trotz Dunkelheit gut fotografieren.

Möchte man gleich mehrere Objektive mitnehmen, bietet sich der Kauf einer speziellen Fototasche an. Sie gibt es in unterschiedlichen Größen, die allerhand Zubehör beherbergen und außerdem die sensiblen Geräte vor Schmutzpartikeln schützen.

Speicherkarten werden immer günstiger und sind für die DSLR unabdingbar. Hier lohnt es sich eine SD-Speicherkarte mit viel Volumen zu kaufen, da Bilder im RAW-Format bei einer hohen Auflösung gut und gerne 30 MB groß sein können.

Wer dann mehrere Anläufe für das perfekte Foto benötigt, füllt die Speicherkarte oft schneller als man denkt. Wer Videos mit hohen Auflösungen drehen möchte, sollte außerdem die Geschwindigkeiten der Speicherkarte im Auge behalten.

Wenn ein Bild nicht optimal geworden ist, kann man es dennoch retten, indem ein Bildbearbeitungsprogramm verwendet wird. So lässt sich nachträglich etwa noch die Helligkeit oder der Farbton ändern. Das bekannteste dieser Programme ist Adobes Photoshop oder die kostenlose Variante GIMP.

Meist hält der Akku bei Spiegelreflexkameras einige Stunden, sofern sie in der Zeit oft benutzt werden. Auf längeren Touren kann es daher lohnen, Ersatzakkus zu besitzen. Alternativ gibt es aber auch sogenannte Powerbanks, die vorher aufgeladen werden, um als Stromquelle zu dienen. Hier lässt sich dann der Akku wieder aufladen.

Und möchte man Unterwasserfotos schießen, gibt es entsprechende wasserdichte Gehäuse, die die Kamera komplett umschließen. Sie sind meist für eine geringe Tiefe geeignet und offensichtlich sollte man hier nur Qualität kaufen, da ansonsten schlimmstenfalls die teure Kamera baden geht.

Welche Kamerafilter gibt es?

UV-Filter

Kamerafilter für DSLRsWie es der Name bereits verrät, filtern sie das UV-Licht heraus. Allerdings machen das die meisten Kameras inzwischen selbstständig. Der Grund, warum sie überhaupt noch verwendet werden, ist, weil sie die Linse für einen relativ schmalen Taler schützen.

Polfilter

Ein Polfilter erkennt Lichtquellen, die nicht auf dem Foto erscheinen sollen und beseitigt sie. Mit ihm lassen sich etwa Fotos durch Glasscheiben machen, ohne dass dabei die Sonne spiegelt.

ND-Filter

Der ND-Filter reduziert die Lichtstärke und eignet sich für eine lange Belichtungszeit. Die so entstandenen Fotos haben weniger Kontrast.

Grauverlaufsfilter

Mit dem Grauverlaufsfilter wird die Helligkeit eines Bildes angepasst. Dadurch wird es ausgeglichener und Stellen, die zu hell sind, werden verdunkelt, um zur gesamten Fotografie zu passen. So wird etwa ein weißer Himmel vor einem besonders farbigen Hintergrund dunkelblau gefärbt.

Nahlinsenfilter

Mit dem Nahlinsenfilter kann man dichter an das Motiv herangehen und es somit größer darstellen. Dieser Filter funktioniert derart gut, dass es meist den Einsatz eines Makro-Objektivs ersetzt.

Effekt-Filter

Effekt-Filter verzerren das eigentliche Bild und fügen ihm etwas hinzu. Dies kann beispielsweise ein Schweif sein, wenn man Sterne ablichtet oder ein Regenbogen, der künstlich in die Szenerie integriert wird. Allerdings lässt sich all das heute einfacher über Bildbearbeitungsprogramme realisieren.

Abschließende Fragen zum Thema

Lohnt eine Kamera-Versicherung bzw. Garantieerweiterung?

Eine Versicherung lohnt sich meist erst dann, wenn die Kamera über 1000 € gekostet hat. Auch sollte man die Konditionen sehr genau studieren, da teils Schäden wie etwa Diebstahl nicht gedeckt werden. Unter Umständen kann es sein, dass die Hausratsversicherung den Sachverhalt schon übernimmt.

Eine Verlängerung der Garantie lohnt sich höchstens bei sehr hochwertigen Geräten. Hier müssen ebenfalls die Bedingungen gelesen werden. Meist wird die Kamera nur repariert und nicht gegen ein neues Modell ausgetauscht. Und lässt sie sich gar nicht mehr instandsetzen, so wird nicht der Kaufpreis erstattet, sondern lediglich, was die DSLR noch wert ist.

Darf die Spiegelreflexkamera im Flugzeug bzw. Handgepäck mitgenommen werden?

Grundsätzlich schon, doch darf sie inklusive Zubehör nicht das erlaubte Gewicht überschreiten. Ein Stativ mitzubringen ist übrigens verboten, da es als Waffe missbraucht werden könnte.

Sollte ich Fotos in RAW- oder JPEG-Format speichern?

Generell entstehen im RAW-Format bessere Bilder mit einer höheren Varianz an Farben. Allerdings sind JPEG-Fotos leichter zu handhaben, da hier nichts zusätzlich eingestellt werden muss, aber eben auch nicht kann. So hat man im RAW-Format weit mehr Möglichkeiten der Bearbeitung.

Was bedeutet dieses ISO?

Über den ISO-Wert wird angegeben, wie empfindlich der Sensor auf Licht reagiert.

Warum sind Spiegelreflexkameras so teuer?

Dies liegt daran, dass hier eine besonders ausgefeilte Technik verbaut ist, die das Resultat einer jahrelangen Entwicklung ist. Der Preis rechtfertigt sich auch daher, da Spiegelreflexkameras derzeit die Bilder mit der höchsten Qualität überhaupt schießen.

Manuel Rowinski

Manuel Rowinski, Chefredakteur

Manuel ist einer der Gründer und Chefredakteur von Kaufberatungen.net und begeistert sich vorrangig für Technikthemen. Er führte lange Zeit sein eigenes Heimkinoportal, schrieb unter anderem für Idealo über Produktneuheiten und ist regelmäßiger Besucher diverser Elektronikmessen.