Bosch Akkuschrauber in Benutzung

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Ein leistungsfähiger Akkuschrauber ist ein nützliches Werkzeug für Hand- und Heimwerkerarbeiten aller Art. Mit dem Gerät können Schrauben schnell in unterschiedliche Materialien eingedreht oder wieder gelöst werden, und auch für das Bohren in harten Werkstoffen wie Beton oder Metall gibt es Akku-Schlagbohrschrauber mit hoher Leistung.

Ein Akkuschrauber ist ein universeller Helfer, vom Regalaufbau über das Aufhängen eines Spiegels bis hin zur Befestigung von Sockelleisten.

Welche Typen von Akkuschrauber gibt es?

Akkuschrauber

Der normale Akkuschrauber wird dank seiner meist kompakten Abmessungen auch als Minischrauber bezeichnet. Aufgrund des eher geringen Drehmoments ist so ein Akkuschrauber nur auf das Schrauben ausgelegt, weshalb die Geräte kein Bohrfutter besitzen, sondern einen meist magnetischen Bithalter mit Sechskantaufnahme.

Aufgrund der meist schlanken Abmessungen, oder einklappbaren Griffe, eignen sich die Modelle ideal für verwinkelte oder schwer erreichbare Stellen. Ein kleiner Nachteil des normalen Akkuschraubers ist der meist integrierte Akku. Ein tausch des Akkus ist dabei nur schwer bzw. fast nicht möglich und während der Ladezeit ist das Arbeiten ebenfalls unmöglich.

Bohrschrauber

Bosch Akkuschrauber LifestyleDer sogenannte Akku-Bohrschrauber vereint die Funktionen einer Bohrmaschine und eines Akkuschraubers. Durch den höheren Drehmoment können Bohrschrauber bereits große bzw. festsitzende Schrauben lösen. Die meisten Modelle verfügen über ein Zweiganggetriebe: Der langsamere Gang ist dabei zum Schrauben gedacht, der schnellere Gang zum Bohren.

Im Bohrfutter können Bohrer als auch Bits eingespannt werden. Hochwertige Akku-Bohrschrauber besitzen meistens einen Lithium-Ionen-Akku der wenn möglich über eine hohe Akkuspannung als auch -Kapazität verfügt.

Schlagschrauber

Deutlich leistungsstärker als die bohrenden Konkurrenten sind Akku-Schlagschrauber. Sie verfügen neben der normalen Drehbewegung durch das eingebaute Schlagwerk zusätzlich über einen regelmäßigen Schlagstoß, der das Eindrehen und Lösen von Schrauben erleichtert.

Durch diese pulsartigen Drehbewegungen kann ein deutlich höheres Drehmoment erreicht werden. Wer vorhat desöfteren zu Schrauben, der sollte sich für einen Akku-Schlagschrauber entscheiden.

Schlagbohrschrauber

Die Akku-Schlagbohrschrauber verfügen ebenfalls über einen pulsierenden Stoß in Richtung Achse, der allerdings für Bohrarbeiten in härtere Materialien wie Stein gedacht ist. Auf diese Weise wird mehr Druck ausgeübt, was beim Bohren in harte Materialien von Vorteil ist. Die eingebaute Drehzahlregelung macht den Akku-Schlagbohrer zu einem universell einsetzbaren Werkzeug.

Er schraubt und bohrt in fast allen gängigen Materialien. Allerdings sollte beachtet werden, dass Akku-Schlagbohrschrauber aufgrund des verbauten Akkus und der geringeren Schlagenergie nicht an die Kraft einer Schlagbohrmaschine oder eines Bohrhammers heranreichen.

Welche Ausstattungsmerkmale sind wichtig?

Drehmoment

Das wohl wichtigste Merkmal der Leistungsfähigkeit eines Akkuschraubers ist das Drehmoment. Damit wird die Kraft bezeichnet, die bei einer bestimmten Drehzahl abgerufen werden kann. Hier gilt: Je mehr, desto besser.

Erwerben Sie ein Gerät mit hohem Drehmoment, so verfügt dieses Gerät über viel Kraft. So können Sie Schrauben auch in sehr harten Materialien versenken oder Bohrlöcher in schwierigen Untergründen realisieren. Die meisten Akkuschrauber verfügen über mehrere Drehmomentstufen. Ab einer bestimmten Kraft, „rutscht“ die Kupplung an den Drehmomentstufen durch und die Kraft wird nicht mehr übertragen.

Akkuspannung

Bosch Akkuschrauber LifestyleDie Leistungsfähigkeit eines Akkuschraubers kann man auch an der Akkuspannung erkennen. Sie wird in Volt angegeben. Für einfache Arbeiten eignen sich Akkuschrauber mit einer geringen Spannung von 3,6 bis 7,2 Volt. Für anspruchsvollere Nutzer eignet sich ein Gerät mit einer Spannung von bis zu 14,4 Volt, damit werden bereits viele Einsatzzwecke abgedeckt.

Bei höheren Ansprüchen sollten Sie ein Gerät mit einer Spannung von mindestens 18 Volt erwerben. Diese Geräte haben die notwendige Kraft für aufwendige Schraub- und Bohrarbeiten.

Akkukapazität

Ein wohl nicht minderwichtiger Punkt ist die Akkukapazität. Was bringt ein Akkuschrauber mit sehr hohem Drehmoment, aber der Akku macht bereits nach 30 Minuten schlapp. Daher sollten Sie beim Kauf auf die Akkukapazität, die meist in Form von Ah angegeben wird, achten.

Je höher dieser Wert, desto längere Laufzeit hat der Akku. Die meisten Modelle besitzen Werte um die 1,5 Ah. Gute und neue Akkus besitzen hingegen schon Werte um die 2,0 Ah.

Rechts-/Linkslauf

Auch der Rechts-/Linkslauf kann bei einem hochwertigen Gerät reguliert werden. Dieser Rechts-/Linkslauf bestimmt die Drehrichtung, je nachdem, ob Schrauben ein- oder ausgedreht werden sollen. Mittlerweile verfügen heutzutage aber fast alle Akkuschrauber über einen Rechts-/Linkslauf.

Welcher Akkutyp ist empfehlenswert?

Aktuell kommen drei unterschiedliche Akkutypen zur Anwendung: Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd), Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH) und Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion).

Lithium-Ionen-Akku (Li-Ion)

Der Li-Ion-Akku, derzeit ohne Zweifel der leistungsfähigste Akku, funktioniert auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie. Dieser Akku wird auch bei den meisten Smartphones und Tablet-PCs verwendet. Er unterscheidet sich grundlegend von den Akkus anderer Bauart und verfügt über eine etwa dreimal höhere Zellenspannung im Vergleich zu NiCd-Akkus.

Geräte mit Li-Ion-Akku haben bis zu 40 Prozent weniger Gewicht als NiCd- und NiMH-Akkus. In der Regel tritt bei diesen Akkus kein Memory-Effekt auf, sie können jederzeit aufgeladen werden, ohne Verminderung der Ladekapazität.

Allerdings sind die Li-Ion-Akkus empfindlich teurer. Den Preis zahlen die meisten aber gerne, schließlich soll der Akkuschrauber bzw. der Akku eine Weile halten.

Nickel-Metallhydrid-Akku (NiMH)

Der größte Vorteil von NiMH-Akkus ist der Preis, ein Akku mit der gleichen Leistung kostet etwa halb so viel. Die Leistungsdaten sind allerdings schlechter.

Besonders der sogenannte Batterieträgheitseffekt kommt bei der Akkuart zur Geltung. Werden die NiMH-Akkus nicht zur Gänze entladen, verschlechtert sich die Leistung des damit angetriebenen Elektrogerätes deutlich. Deshalb raten die meisten mittlerweile von NiMH-Akkus ab.

Nickel-Cadmium-Akku (NiCd)

Die deutlichen Vorteile von NiCd-Akkus gegenüber den NiMH-Akkus sind unter anderem eine größere Widerstandsfähigkeit hinsichtlich einer Tiefentladung und Überladung sowie die überaus lange Lebensdauer von etwa 1.500 Ladezyklen. Außerdem eignen sie sich diese Akkus sehr gut für den Einsatz bei überaus niedrigen Temperaturen.

Allerdings besitzen die NiCd-Akkus eine relativ niedrige Energiedichte. Im Vergleich zu NiMH-Akkus kann nur etwa ein Drittel der Kapazität auf einen bestimmten Raum gespeichert werden.

Maik Rowinski

Maik Rowinski, Chefredakteur

Maik ist einer der Gründer dieses Projekts und als Chefredakteur ein Teil dieses Teams. Als gelernter Anlagenmechaniker, Technik-Nerd und passionierter Heimwerker ist Maik unser Experte für die Rubriken Elektronik, Baumarkt und Freizeit.