Kaffeevollautomat von Melitta

© Melitta / Melitta Caffeo Barista bei der Kaffeezubereitung

Er ziert den modernen Haushalt und serviert das Kultgetränk gleich in vielen verschiedenen Variationen: der Kaffevollautomat. Konnte man einst nur beim Italiener oder im Cafe in den Genuss aufwändig zubereiteter Sorten kommen, gibt es die Maschinen heute schon ab ein paar hundert Euro. Die Grenzen nach oben sind dabei relativ offen. Entsprechende Apparate können auch schon mal um die 2000 Euro kosten.

Aber was rechtfertigt einen so enormen Preis, der um ein Vielfaches höher ist als der normaler Kaffeekocher? Ist Kaffee nicht gleich Kaffee? Schließlich wird doch in beiden Fällen nur eine Bohne mit heißem Wasser vermengt. Trotzdem oder gerade deswegen ist das aber eine Wissenschaft für sich.

Am besten veranschaulicht das eine Szene aus der Serie Braking Bad: Walter White, Doktor der Chemie und Lehrer auf Abwegen, sitzt im Meth-Lab und bewundert eine Anlage, die sein Kollege gebaut hat. Sie besteht aus Rohren, Pumpen, Reagenzgläsern und allerhand anderer Technik.

Auf die Frage, was das denn sei, antwortet der Kollege, indem er eine Tasse unter den Hahn stellt und heißen Kaffee in sie fließen lässt. Walters Reaktion: „Das ist der beste Kaffee, den ich jemals getrunken habe“.

In dieser Szene (nur in Englisch) zeigt sich, dass auch das Kaffeekochen ein komplizierter Vorgang ist und damit man für das optimale Ergebnis nicht erst zwei Chemiker mitsamt Labor einkaufen muss, gibt es den Kaffeevollautomat.Was man beim Kauf eines solchen alles beachten muss, erfahren Sie im Folgenden.

Wann wurde der Kaffeevollautomat erfunden?

Die Vorgänger der Kaffeevollautomaten waren die Selbstbedienungsautomaten, die es in stark vereinfachter Form bereits im alten Griechenland gab und die ab dem 19. Jahrhundert zunächst etwa Süßigkeiten herausgaben. Der Umsatz hierbei war jedoch sehr gering und als Kaffeeautomaten erfunden wurden, stiegen viele Unternehmen auf dieses lukrativere Geschäft um.

Erst waren solche Geräte zu groß und viel zu klobig, damit sie privat verwendet werden konnten. Doch wurden sie mit dem Fortschritt handlicher und erschwinglicher. Einer der größten Pioniere auf dem Gebiet war Otto Bengston. Der Berliner erfand einen Kaffeevollautomaten, der die Bohnen selbst mahlen konnte und in den 70er Jahren nicht nur zum Exportschlager wurde, sondern auch heute noch als Grundlage vieler Geräte dient.

Wie funktioniert ein Kaffeevollautomat?

Das Mahlwerk zerkleinert die Bohnen vor dem Brühen je nach gewünschter Feinheit. Hierdurch kann genau eingestellt werden, wie stark das Aroma sein soll. Danach drückt der Apparat mit hohem Druck das Wasser durch den Kaffee. Durch den hohen Druck wird das Geschmackserlebnis intensiver. Nun wird der Kaffee in die Vorrichtung zum Brühen weitergeleitet, erhitzt und kann dann in die Tasse fließen.

Welche Ausstattungsmerkmale sind wichtig?

Mit oder ohne Milchtank / Milchaufschäumer

DeLonghi Kaffeevollautomat mit MilchaufschäumerSie braucht man, möchte man die Milch schön cremig und geschäumt genießen. Einfacher zu bedienen ist der Milchtank, der vor allem bei teureren Modellen verbaut wird. Ist dieser gefüllt, schäumt das Gerät automatisch und gibt die Milch dann zu dem Kaffee hinzu.

Hier braucht man auch keine Bedenken zu haben, dass sie schlecht wird, da die Tanks oft gekühlt sind oder separat im Kühlschrank aufbewahrt werden können. Allerdings sind sie teilweise schwer zu reinigen. Die Alternative hierzu ist ein Milchaufschäumer. Meist befindet sich ein solcher in Form einer Düse außerhalb am Kaffeevollautomaten.

Anzahl Kaffeeprogramme

Während günstigere Modelle manchmal nur Kaffee und vielleicht noch Espresso brühen, wird von teureren Geräten die volle Bandbreite bedient. Sie liefern Latte Macchiato, Espresso, Cappuccino, Milchkaffee und teils auch noch weitere Sorten.

Einfache Bedienung

Gerade hochwertige Modelle bringen zusätzliche Funktionen wie etwa auf mehrere Anwender zugeschnittene Programme mit. Hier sollte man natürlich vorher überlegen, ob man solche Features überhaupt benötigt oder ob sie den Einsatz erschweren. Am besten sieht man sich das Gerät auch im Original an. Schließlich unterscheiden sich die Interfaces stark und sind teils unübersichtlich gestaltet.

Wassertankgröße, Bohnenbehältergröße

Die Größe des Wassertanks unterscheidet sich von Modell zu Modell nicht besonders. Gängig sind hier meist zwischen 1.5 und 2 l. Zum Vergleich: 1.5 l reichen für ca. 12 Tassen. Also sollten damit auch größere Familien zu Rande kommen. Es ist sowieso besser, öfters mal nachzufüllen, als verdorbenes Wasser zu sich zu nehmen.

Ähnliches gilt für den Bohnenbehälter. Er fasst bei den meisten Geräten um die 200 g. Für einen Kaffee werden etwa 10 g Bohnen verwendet. Der Behälter kann demnach ruhig kleiner ausfallen und dennoch muss man ihn nicht ständig neu befüllen.

Höhenverstellbarer Kaffeeauslauf

Möchte man für seinen Kaffee unkonventionell große Tassen verwenden, sollte auf einen höhenverstellbaren Kaffeeauslauf geachtet werden. Hier kann man nämlich die Vorrichtung nach oben verschieben und hat so Platz für die Lieblingstasse.

Einstellmöglichkeiten – Mahlgrad, Kaffeestärke, Durchflussmenge

Kaffeestärkeeinstellung bei Sage KaffeevollautomatBezüglich des Mahlgrades bieten die meisten Hersteller verschiedene Einstellungsmöglichkeiten an. Wie diese den Geschmack verändern variiert zwischen den Extremen bitter und wässrig, siehe Kaffeewiki. Je feiner die Bohnen sind, desto intensiver geben sie ihr Aroma ab.

Ebenso hat die Durchflussmenge Einfluss auf die Kaffeestärke. Gebraucht man wenig Wasser, wird der Geschmack stärker. Ist man mit diesen vielen Optionen überfordert, können auch vorgegebene Programme gewählt oder „Rezepte“ online gefunden werden.

Entnehmbare Brühgruppe

Bei manchen Geräten lässt sich die Brühgruppe entnehmen. Dies hat den Vorteil, dass sie viel leichter gereinigt werden können und somit nicht extra Reinigungstabletten verwendet werden müssen.

Mahlwerk

Mahlwerke gibt es in Keramik und aus Stahl. Kenner lehnen letztere eher ab, da es zu einem Verlust an Aroma kommt, indem Wärme schon vor dem Brühen Wirkstoffe der Bohnen verbrennt. Allerdings ist die stählerne Variante billiger.

Erzeugter Druck

Je stärker das Wasser durch die Bohnen gedrückt wird, desto stärker wird der Kaffee. Oft lässt sich der Druck individuell einstellen und beträgt knapp 15 Bar. Der idealo Druck für Espresso liegt je nach Sorte bei rund 9 – 10 bar.

Ersatzteile

Was früher nur Verschwörungstheorie war, ist heute Gewissheit: Die meisten Hersteller von Elektronik peilen eine Haltbarkeit von 2 Jahren an. Zum Glück ist das bei Kaffeevollautomaten anders. Schließlich würde das bei so viel Geld auch das Geschäft verderben.

Darüber hinaus haben die meisten Anbieter eine breite Palette an Ersatzteilen im Angebot. Von der neuen Pumpe über Dichtungsringe bis zu einzelnen Muttern – hier kann man so gut wie alles nachkaufen und das zu fairen Konditionen.

Lautstärke

Das Geräusch beim Mahlen von Bohnen klingt ein bisschen so wie ein in den Rasenmäher gekommener Ast. Die meisten Nutzer drücken da ein Auge zu, denn wer genießen will, muss leiden. Wer partout nicht leiden will, kann zu Kaffeevollautomaten mit besonders geräuscharmen Mahlwerk greifen. Ihren Betrieb hört man kaum.

Selbstreinigungsprogramme

Gerade teurere Modelle verfügen über eine Selbstreinigungsfunktion. Dies verhindert eine Verkalkung und führt zwar dazu, dass seltener von Hand gereinigt werden muss, ersetzt dies aber nicht vollständig.

Tassenerwärmer

TassenwärmerDer Tassenerwärmer ist ein nettes Gimmick für diejenigen, die ihren Kaffee besonders langsam trinken möchten. Der Automat gibt über die Abstellfläche Wärme an die Tasse ab und erhitzt sie so zusätzlich.

Beleuchteter Auslauf

Einige Kaffeevollautomaten besitzen einen beleuchteten Kaffeeauslauf, der die Tasse mit Licht in Szene setzt. Das ist natürlich schön anzusehen, aber sicher nur ein nettes Gimmick.

Steuerung über Apps

Einige wenige Kaffeevollautomaten lassen sich per App steuern. Dies ist nicht nur eine Spielerei für Nerds, sondern kann, gerade wenn man nicht voreingestellte Programme gebraucht und den Apparat individuell justieren möchte, nützlich sein. Auf dem Tablett oder Handy lassen sich nämlich so viele verschiedene Einstellungsmöglichkeiten speichern und bei Bedarf schnell wieder auswählen.

Für Pulverkaffee geeignet

Einige Kaffeevollautomaten können auch mit Pulverkaffee betrieben werden. Aufschluss darüber gibt ein Blick auf die Produktdetails.

Welche Hersteller sind beliebt?

Jura

Das Unternehmen gründete der Mechaniker Leo Henzirohs-Studer 1931. Im Sortiment befanden sich zunächst verschiedene Elektro- und Haushaltsgeräte, heute ist die Marke auf Kaffeevollautomaten spezialisiert. Dabei wird großen Wert auf eine hohe Qualität gelegt, weshalb Billiggeräte überhaupt nicht angeboten werden. Besonders hervorragend ist bei den Modellen auch das Design.

Jura, dessen Name auf den Standort der ersten Fabrik am Jurasüdfuß zurückgeht, produziert nicht mehr selbst, sondern über Fremdunternehmen und hat etwa 700 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von 360 Mio CHF.

De´Longhi

De´Longhi ist ein italienisches Traditionsunternehmen, das bereits im Jahre 1902 gegründet wurde und seinen Hauptsitz in Treviso hat. Es begann als kleiner Handwerksbetrieb, der sich schnell einen Namen als Lieferant einzelner Teile für Haushaltsgeräte machte.

Im Sortiment der Marke befinden sich etwa Siebträger- und Espressomaschinen. Die angebotenen Kaffeevollautomaten sollen eine breite Kundenschicht abdecken. Es gibt sie nämlich in verschiedenen Preisklassen. De´Longhi ist mit knapp 7300 Mitarbeitern und einem Umsatz von 1.6 Mrd. Euro etablierter als Jura und führt die Liste der am meisten verkauften Kaffeevollautomaten mit knapp 220000 Geräten an.

Saeco

Die ebenfalls italienische Marke wurde 1981 von Arthur Schmed und Sergio Zappella ins Leben gerufen. Der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Sergio, Arthur und compagnia zusammen. Der kreative Kopf hinter dem Unternehmen war zu Anfang Schmed. Er entwickelte verschiedene Kaffeevollautomaten und ließ sich sogar eine besonders originelle Idee für eine Brühgruppe patentieren.

Das Hauptgeschäft von Saeco sind Kaffeemaschinen, daneben werden aber auch andere Haushaltsgeräte angeboten. Das Unternehmen hat 1400 Mitarbeiter und einen Umsatz von 318 Mio. Euro.

Siemens

Siemens ist in Deutschland eine etablierte Größe. So ziemlich jeder kennt die Firma und kaum ein Haushalt hat nicht irgendwo eines ihrer Produkte stehen. Weltweit ist Siemens einer der größten Lieferanten von einer breiten Produktpalette an Elektro- und Haushaltsartikel und beschäftigt etwa 350000 Mitarbeiter.

Auch im Segment der Kaffevollautomaten ist die Marke breit aufgestellt: Es werden sowohl billige als auch teure Geräte angeboten. Doch trotz seiner Größe ist Siemens hier „nur“ auf Platz 5 der Liste der meistgekauften Hersteller.

Kaffeevollautomaten verschiedener Hersteller

Krups

Die Firma Krups wurde 1846 in Solingen von Robert Krups gegründet und entstand aus einer kleinen Schmiede. Eigentlich war das Handwerk der Marke das Herstellen von Waagen. Erst im Jahre 1956 nahm man elektronisch betriebene Kaffeemühlen mit ins Sortiment. Krups stieg schnell auf und konnte um 1990 bereits knapp eine halbe Million DM Umsatz vorweisen.

Auch wenn Krups in Sachen Verkaufszahlen bei Kaffeevollautomaten nicht zu den besten 6 gehört, sind die Geräte gut auf dem Markt etabliert und erfreuen sich einer großen, ständig wachsenden Kundschaft.

Bosch

Neben Siemens ist Bosch eine weitere Größe auf dem europäischen Markt. Das Unternehmen, das Robert Bosch im Jahre 1886 gründete, beliefert die Automobilbranche, Haushalte und die Industrie mit Elektroartikeln jeglicher Art.

Vor allem alte Firmen stehen im Angesicht des Fortschritts oft auf wackligen Beinen. Schnell werden sie von der jüngeren Konkurrenz in den Schatten gestellt, sofern sie es verpassen, sich an der Zukunft zu orientieren. Damit das nicht passiert, investiert man bei Bosch viel in die Entwicklung.

Dies merkt man den Produkten auch an. Schließlich sind sie meist mit der neuesten Technologie ausgestattet. Boschs Kaffevollautomaten sind allseits beliebt und auf Platz 6 der Bestsellerliste.

Melitta

Melitta wurde 1908 gegründet und bietet seitdem Produkte für den Haushalt und gastronomische Betriebe an. Der Name geht auf die in Kreisen von Kaffeefanatikern bekannte Melitta Bentz zurück. Ihrem kreativen Geist verdanken wir heute den Kaffeefilter.

Es war damals ihr Mann, der das Unternehmen ins Leben rief, um die Erfindung seiner Frau zu vertreiben. Danach expandierte Melitta schnell und hat heute so enorme Marktmacht, dass sie vom Kartellamt künstlich eingeschränkt wurde, indem man eine Fusion mit der belgischen Airflo untersagte. Auch in der Sparte der Kaffeevollautomaten spielt Melitta ganz oben mit. Nämlich auf Platz 4 der Verkaufsliste.

Was sind die Vor- und Nachteile von Kaffeevollautomaten?

Der Kaffeevollautomat gehört heutzutage zweifelsfrei zu den beliebtesten Kaffeemaschinen. Doch auch wenn er viele Vorteile bietet, so gibt es immer auch ein paar Nachteile. Wir haben diese Argumente nachfolgend für Sie zusammengefasst.

  • viele verschiedene Kaffeesorten auswählbar
  • Feinheit des Pulvers einstellbar
  • intensiverer Geschmack
  • leckerer Milchschaum
  • frisch gemahlene Bohnen
  • Preis pro Tasse billiger als bei Kapseln oder Pad
  • hohe Anschaffungskosten
  • Reinigung teils aufwändig
  • Betriebslautstärke oft sehr hoch
  • nur portionsweiser Kaffeebezug möglich

Wie sollte die Maschine gereinigt und gewartet werden?

Saeco Kaffeevollautomat - EinzelteileMan kennt das Problem vom Wasserkocher: Nach einer gewissen Zeit lagert sich eine weiße, unappetitliche Schicht Kalk an. Dieser wird durch den Prozess des Erhitzens von Wasser freigesetzt und lagert sich beim Abkühlen an den Rändern an.

Bei Wasserkochern ist das meist kein Problem, schließlich kann man die Geräte relativ leicht reinigen, doch sind die Innereien des Kaffeevollautomaten nicht ohne Weiteres zugänglich. Das Entkalken, das sich etwa durch einen reduzierten Wasserdurchlauf oder eine höhere Betriebslautstärke zeigt, wird von einigen Maschinen automatisch ausgeführt.

Dabei kommen Chemikalien zum Einsatz, die hin und wieder nachgefüllt werden müssen. In den meisten Fällen reinigt dieser Vorgang zur Genüge. Nur wenn man Wasser mit einem enorm hohen Kalkgehalt verwendet, muss man teils selbst nachhelfen, da sich die Reinigungsintervalle solcher Geräte meist nicht einstellen lassen und ein zu seltenes Reinigen dem Kalk nicht Herr wird.

Aber auch ohne ein solches Programm lässt sich der Kaffeevollautomat leicht entkalken. Hierzu werden spezielle Reinigungs-Tabs verwendet, die sich auflösen und durch die Maschine fließen. Dabei lösen sie Kalk auf, der dann ausgespült wird.

Dass es Zeit für eine Reinigung ist zeigen die Apparate über ein entsprechendes Symbol auf dem Interface selbst an. Falls der Kaffeevollautomat keinen Hinweis abgibt, sollte sich an das Entkalkungsintervall in der Betriebsanleitung gehalten werden.

Keime und Bakterien

Ein Problem bei Kaffeevollautomaten sind Bakterien, die sich nach längerem Gebrauch ansammeln. Hierunter fallen etwa Fäkalstreptokokken oder E.Coli Erreger. Auch einige Pilzarten können sich ansiedeln und die Innenwände als Nährboden nutzen. Das kann vor allem für Kinder und Senioren gefährlich werden.

Dem begegnet man bestenfalls mit selbstreinigenden Maschinen oder solchen, die sich möglichst weit auseinanderbauen lässt. Die Erreger kommen nämlich hauptsächlich in der Brühgruppe oder im Wasser- oder Milchtank vor. Kann man diese entfernen und etwa in der Spühlmaschine säubern, ist man jedenfalls auf der sicheren Seite. Es gilt also beim Kauf darauf zu achten, dass man den Kaffeevollautomat auseinandernehmen kann.

Besonders anfällig für Keime ist nach Meinung von Lüppo Ellerbroek, Fachgruppenleiter Lebensmittelhygiene und Sicherheitskonzepte beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), der Wassertank.

Alleine die Wasserhärte und der pH-Wert bestimmen bereits ob die Überlebenschance für Erreger gegeben ist. Deshalb sollte der Wassertank gerade bei härterem Wasser einmal täglich ausgespült werden. Selbst bei weichem Wasser empfiehlt der Experte das tägliche Ausspülen.

Die schnelle Reinigung: Neben dem Wassertank sollte die Abtropftasse täglich gesäubert werden. Der Tresterbehälter in dem der Kaffeesatz fällt, sollte spätestens alle drei Tage ausgespült werden, um Schimmel vorzubeugen. Diese Maßnahmen sorgen nicht nur für weniger Erreger, sondern verlängern auch die Haltbarkeit der Geräte.

Die professionelle Wartung beim Fachmann

Auch bei regelmäßiger Reinigung sollten Kaffeevollautomaten in gewissen Zeitabständen von einem Profi gewartet werden. Eine pauschale Aussage wie oft gewartet werden sollte kann nicht erfolgen. Je nach Modell und Nutzintensität kann diese Angabe unterschiedlich ausfallen. Empfehlenswert ist aber mit Sicherheit die jährliche Wartung, spätestens aber nach 4 Jahren. Das wird meist überprüft:

  • Die Brühgruppe: Darin erfolgt der Brühprozess für die Kaffeezubereitung. Falls der Kaffeevollautomat eine nicht herausnehmbare Brühgruppe besitzt, sollte das Gerät einmal alle zwei Jahre vom Profi gewartet werden.
  • Der Durchflussmesser (Flowmeter): Das ist ein Sensor, der den Durchfluss von Wasser misst. Damit erkennt das Gerät, ob und wie viel Wasser sich durch das Gerät bewegt. Bei einer Wartung wird das Teil gereinigt und auf eventuelle Schadstellen überprüft.
  • Die Dichtungen: Die zahlreichen Gummidichtungen in Kaffeevollautomaten verhärten bei regelmäßigem Gebrauch und werden porös. Daher sollten sie regelmäßig überprüft werden.
  • Die Leitungen und Schläuche: Jene Teile, die mit dem Wasser in Kontakt kommen, sollten ebenfalls geprüft werden. Vor allem in den Schläuchen und Durchläufen im Inneren des Kaffeevollautomaten kann sich Kalk ablagern.

Welche Kaffeebohnen gibt es?

KaffeebohnenDer neben all der Technik wohl wichtigste Faktor für den Geschmack des Kaffees ist die Art der verwendeten Bohne. Sie gibt es in vielen verschiedenen Varianten mit unterschiedlichen Geschmäckern und das von zahlreichen Anbietern. Aber: nicht alle Bohnen sind für den Kaffeevollautomat geeignet. Daher empfiehlt es sich, beim Kauf die Verpackung genau zu studieren.

Eine grundlegende Differenzierung ist die Einteilung in Kaffee- und Espresso-Bohnen. Letztere werden mit 20 Minuten deutlich länger geröstet als ihr Gegenstück. Hieraus resultiert auch die dunklere Farbe und der intensivere Geschmack. Ein Nebeneffekt dabei: Durch das längere Rösten geben die Bohnen Säure ab, weshalb sie auch bekömmlicher für den Magen sind. Wer Kaffee zwar liebt, ihn aber nur schlecht verträgt, sollte es mit Espresso versuchen.

Dies ist der einzige Unterschied, der die Arten voneinander trennt. Schließlich stammen sie beide von derselben Pflanze und prägen sich nur durch eine andere Verarbeitung verschiedenartig aus. Die Wichtigsten Kaffeepflanzen sind:

Arabica Bohnen

Diese Sorte stammt ursprünglich aus Äthiopien und blickt auf eine lange Vergangenheit zurück. Der Legende nach entdeckte seine belebende Wirkung ein Hirte, als er eine Ziege davon fressen sah. Sie sprang danach nervös auf und ab und konnte einige Tage nicht schlafen. Nachdem sich das im Dorf herumgesprochen hatte, begannen die Mönche die Pflanze zu kultivieren, da sie sich versprachen, damit ihre Gebete länger und ohne Unterbrechung durch den Schlaf aufsagen zu können.

Arabica ist heute eine beliebte Kaffeebohne, die gerne in edlen Kaffees verwendet wird. Allerdings gelten von der gesamten Ernte nur 5 % als qualitativ hervorragend, weshalb die Garantie 100 % Arabica nicht unbedingt ein Gütesiegel darstellt. Die Stärke des Kaffees beläuft sich auf 12 mg Koffein pro Gramm Kaffee.

Robusta Bohnen

Der Robusta Kaffee, der Beliebtheit nach die Nummer zwei hinter dem Arabica, stammt ebenfalls aus Afrika. Die Pflanze, die bis zu acht Meter hoch werden kann, befriedigt etwa 30% der gesamten Nachfrage. Ihre weite Verbreitung basiert auf dem herrlichen Geschmack und auch auf der leichten Kultivierung der Bäume. Schließlich gelten diese nämlich als ausgesprochen zäh und widerstandsfähig.

Durch ihren holzigen, bitteren Geschmack verwendet man die Bohnen besonders gerne für Espresso. Sie sind richtig gute Wachmacher und haben einen doppelt so hohen Koffeingehalt wie Arabica Bohnen.

Liberica

Liberica wird sowohl in Westafrika als auch in Teilen Asiens angebaut. Die Bohnen enthalten mehr Koffein und weniger Zucker als Arabica oder Robusta, weswegen sie auch oft als qualitativ ungenügend betrachtet werden. Die Pflanzen sind nicht sonderlich wirtschaftlich erträglich, da sie einen langen Reifeprozess haben. Dafür sind die Pflanzen sehr widerstandsfähig und produzieren viele Bohnen.

Der Geschmack der Liberica ist sehr intensiv und herb. Dadurch lehnen ihn viele von vornherein ab, allerdings hat der Kaffee auch eine kleine eingeschworene Fangemeinde, die ihn aufgrund seiner Originalität schätzt.

Maragogype

Die Maragogype-Bohne ist eine Kreuzung aus der Liberica- und Arabica-Bohne. Sie zeichnet sich durch besonders große Bohnen aus, die einen milden Kaffee machen, der nur sehr wenig Säure enthält und einen leicht schokoladigen Geschmack hat.

Die Anbaugebiete der Bohne sind hauptsächlich Nicaragua und Mexiko. Für den besten Maragogype ist der Mexikanische Bundesstaat Chiapas bekannt.

Wie wirkt sich Kaffee auf die Gesundheit aus?

KaffeebohnenHalbwahrheiten leben länger. So auch diese: Kaffee ist ungesund. Er schädigt irgendwie die Nerven. Oder er entzieht dem Körper Wasser. Er macht zittrige Finger.

Aber auch, wenn alle diese Aussagen nicht völlig falsch sind, gehen sie weit an der Realität vorbei. Kaffee ist viel gesünder, als sein schlechtes Image. Vor allem, wenn man ein paar Tipps beachtet.

Wie wirkt Kaffee?

Kaffee enthält viele Inhaltsstoffe, die verschiedene Dinge bewirken. Der wichtigste und bekannteste ist sicher das Koffein. Von der Kaffeepflanze als Gift gegen Insekten verwendet, wirkt es auf den Menschen vor allem belebend. Das zentrale Nervensystem wird stimuliert, alles im Körper arbeitet schneller. Die Müdigkeit verschwindet, Konzentration und allgemeines Wohlbefinden steigen an.

Dass Kaffee auch die Verdauung anregt, liegt nicht allein am Koffein. Andere Inhaltsstoffe wie Chlorogensäure regen etwa die Produktion von Magensäure an. Damit ist ein kleiner Kaffee nach dem schweren Essen sehr viel sinnvoller, als der Verdauungsschnaps.

Was ist ungesund am Kaffee?

Vor allem in größeren Mengen, ab der vierten Tasse am Tag, kann Kaffee auch negative Auswirkungen haben. Koffein etwa hat in großen Mengen deutliche negative Effekte. Vergiften kann man sich damit allerdings kaum – dafür müsste man je nach Typ und Kaffeesorte hundert oder mehr Tassen hintereinander trinken.

Schon in kleineren Dosen allerdings kann Koffein uns überreizt und fahrig machen, zu rasendem Puls und Schweißausbrüchen führen. Wer das bei sich beobachtet, sollte den Kaffeekonsum drosseln.

Einigen Trinkern schlägt Kaffee auf den Magen. Das allerdings lässt sich oft vermeiden. Nicht das Koffein, sondern andere Inhaltsstoffe reizen die Magenschleimhäute. Sie treten aber in verschiedenen Kaffeesorten unterschiedlich stark auf.

Besonders mild und besonders lang gerösteter Kaffee ist deutlich bekömmlicher. Lange geröstet wird etwa Espresso. Und wer milde gerösteten Kaffee sucht, sollte nicht das billigste im Supermarkt kaufen, sondern zu einem guten Fachhändler gehen.

Ein ganz banales Problem wird bei Kaffee gern übersehen: Wer ihn mit Milch und Zucker trinkt, der nimmt auch viele Kalorien zu sich. Ein hohes Kaffeepensum schlägt so auch auf die Figur.

Macht Kaffee krank?

Hartnäckig halten sich Legenden zu schädlichen Auswirkungen von Kaffee. Einige sind uralt, andere landen als schlecht recherchierte Newsmeldungen in Boulevardblättern. So stimmt es aktuellen Erkenntnissen zufolge etwa nicht, dass Kaffee Herzerkrankungen befördert. Das Herz wird angeregt, aber gewöhnlicher Konsum hat keine bleibenden Auswirkungen.

Lange tobte eine wissenschaftliche Debatte, ob Kaffee süchtig mache. Heute weiß man: Die Abhängigkeit ist rein psychisch – eine körperliche Sucht vom Koffein muss man nicht befürchten. Auch das Kaffee die Knochen schwäche, hat sich nicht bestätigt.

Dehydrierend wirkt Kaffee übrigens auch nicht. Zwar wird der Harndrang verstärkt, aber Kaffee zählt zum täglichen Flüssigkeitspensum dazu. Und aktuellen Studien zufolge dürfen sogar Schwangere Kaffee trinken – allerdings sollten sie den Konsum beschränken und auf Warnzeichen ihres Körpers achten.

Wann ist Kaffee gesund?

Kaffee hilft beim Denken: Neben der schnellen Konzentrationssteigerung kann Kaffee ersten Studien zufolge sogar das Demenzrisiko im Alter deutlich senken. Auch das Diabetes-Risiko sinkt bei Vieltrinkern Studien zufolge deutlich.

Mit Studien zur vermeintlichen Wunderwirkung von Kaffee (etwa gegen Krebs) sollte man allerdings vorsichtig hantieren. Landen sie in der Zeitung, dann oft in verzerrter und verkürzter Form. Kaffee ist kein Supertrank, der gesund macht. Solche Lebensmittel gibt es eben kaum. Aber er passt bestens in eine gesunde, bewusste und ausgewogene Ernährung. Niemand muss mit schlechtem Gewissen zum Kaffee greifen.

Tipps für gesunden Kaffeegenuss

  • Espresso statt Pott: Ein lange gerösteter Kaffee in kleinen Portionen ist verträglicher, auch, wenn er besonders stark ist. Reizend am Kaffee ist schließlich oft nicht das Koffein, sondern andere Inhaltsstoffe.
  • Besseren Kaffee trinken: Die billigen Packungen im Supermarkt sind in aller Regel nicht so verträglich, wie behutsam handgerösteter Kaffee. Wer sich den teuren Feinkosthändler um die Ecke nicht leisten kann, findet im Internet gute Angebote.
  • Vier Tassen reichen: Bis zu vier Tassen ist Kaffeekonsum völlig im Lot. Hier muss man grundsätzlich gar keine negativen Auswirkungen befürchten. Wenn es mehr wird, sollte man zumindest darauf achten, ob es dem Wohlbefinden spürbar schadet.
  • Klug reduzieren: Wer den Konsum etwas einschränken muss, der sollte seine anderen Lebensfaktoren in den Blick nehmen: Guter Schlaf, regelmäßige Bewegung, frische Luft und genug Flüssigkeit sind alle wichtig, um Wachheit und Konzentration zu fördern.

Welche Kaffeesorten gibt es?

Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Schaut man sich im Starbucks um die Ecke oder aber am Flughafen um, so stellt man schnell fest das herkömmlicher Kaffee immer seltener vorkommt. Nachfolgend erklären wir, wie die populärsten Kaffee-Spezialitäten entstehen.

Cappuccino

CappuccinoMeist wird er in Cappuccinotassen dargereicht. Befolgt man das ursprüngliche Rezept genau, besteht er aus Espresso, Milch und Milchschaum, die je ein Drittel des Getränkes ausmachen.

Latte Macchiato

Im Gegensatz zum Cappuccino wird die Milch so stark aufgeschäumt, dass ihre Konsistenz fest ist. Zunächst wird in das Glas Milch gegossen, worauf dann der Milchschaum kommt. Da dieser ausgedehnter ist als die Milch, vermengt er sich nicht mit ihr. Zuletzt wird Espresso zugegeben, der sich durch seine Wärme ebenfalls nicht mit den anderen Schichten vermischt. Hierdurch entsteht dann das Latte Macchiato typische Design aus den drei Ebenen.

Espresso

Beim Espresso wird das Wasser mit hohem Druck durch die Bohnen gepresst. So entsteht ein intensiver, konzentrierter Kaffee, der eine dunkle Farbe und einen bitteren Geschmack hat. Er wird meist nach dem Essen in kleinen, dickwandigen Tassen mit 40 ml Fassungsvermögen getrunken.

Cafe Crema

Der Cafe Crema, eine Erfindung der Schweizer, wird auch als Frühstückskaffee bezeichnet. Er wird im Grunde genommen wie ein Espresso zubereitet. Nur mit einem Unterschied: Der Espresso wird mit 120 ml Wasser gestreckt und bekommt so eine helle Färbung.

Abschließende Fragen zum Thema

Kann man Espresso-Bohnen für normalen Crema-Kaffee verwenden?

Es eignen sich hierzu mittlere bis helle Sorten. Sehr dunkle Espresso-Bohnen sind oft ungeeignet.

Lohnt sich die Garantie-Verlängerung bei einem Kaffeevollautomaten?

Das kommt sehr auf die Konditionen an. Denn: Meist zahlt der Verkäufer nur für Schäden, nicht aber für Abnutzungserscheinungen. Dennoch ist ein Kaffeevollautomat ein teures Produkt, für das eine Garantieverlängerung durchaus Sinn macht, da Reparaturen meist sehr teuer sind. Bei sehr teuren Kaffeevollautomaten kann man also durchaus von einer lohnenden Investition sprechen.

Ist der Wartungsaufwand für den Kaffeevollautomaten hoch?

Gerade wenn er täglich mehrmals benutzt wird, sollte er auch täglich gereinigt werden. Generell kann man sagen, dass der Reinigungs- und Wartungsaufwand höher ist als bei einer üblichen Kaffeemaschine.

Wieviele Tassen normalen Kaffee erhalte ich aus 1 Kg Kaffeebohnen?

Pro Tasse in mittlerer Intensität werden ca. 10 Gramm Bohnen verwendet. 1 kg Kaffeebohnen (übliche Größe) genügen also für etwa 100 Tassen leckeren Kaffee.

Wie oft muss der Kaffeevollautomat entkalkt werden?

In der Regel sollte eine Kaffeemaschine einmal pro Monat entkalkt werden. Das kann sich aber je nach Wasser-Härtegrad und Kaffeemaschine unterscheiden. Schauen Sie am besten in die Betriebsanleitung des Kaffeevollautomaten.

Wie schreiben gewerbliche Nutzer den Kaffeevollautomaten korrekt ab?

Ist die Kaffeemaschine günstiger als 410 Euro, kann die Abschreibung direkt als geringwertiges Wirtschaftsgut (GWG) für das Jahr der Anschaffung erfolgen. Kostet das Gerät über 410 Euro, kann es bei einer linearen Abschreibung über maximal 5 Jahre abgesetzt werden (Absetzung für Abnutzung – AfA).

Warum sind Kaffeevollautomaten so teuer?

Da hier aufwändige Technik verbaut ist, die aber auch weit besseren Kaffee herstellt.

Was ist die teuerste Kaffeesorte der Welt?

Dabei handelt es sich um den Kopi Luwak. Diese Früchte werden dem Fleckenmusang verabreicht, der sie wieder ausscheidet. Hierdurch wird das Fruchtfleisch verdaut, die Bohne aber bleibt erhalten und wird im Magen des Tieres veredelt. 200 Gramm dieser Sorte kosten um die 50 €.

Lena Bergmann

Lena Bergmann, Redakteurin

Lena ist als freiberufliche Redakteurin ein Teil unseres Teams. Sie interessiert sich für neueste Beauty- und Mode-Trends und ist nicht zuletzt dank ihrer kleinen Familie samt Hund „Eddy“ Expertin in den Rubriken Haushalt, Freizeit und Drogerie.